Bernkastel-Kues In der Hochsaison ist der Tunnel offen

Bernkastel-Kues · Der Rohbau der Fluchtröhre soll im März stehen. Dann beginnt auch die technische Nachrüstung des Bernkastel-Kueser Tunnels. Von Juli bis Ende Oktober ist er frei. Dann wird er noch einmal für einige Monate gesperrt.

 Die Fluchtröhre nimmt Formen an. Ihr Ausgang (links) befindet sich neben dem Portal (rechts) auf der Hunsrückseite des Burgbergtunnels.

Die Fluchtröhre nimmt Formen an. Ihr Ausgang (links) befindet sich neben dem Portal (rechts) auf der Hunsrückseite des Burgbergtunnels.

Foto: Clemens Beckmann

Diese Nachricht ist nicht neu. Die Arbeiten im Burgbergtunnel in Bernkastel-Kues sollen 2019 während der Hochsaison, von Juli bis Ende Oktober ruhen. Warum sie zum Jahresanfang trotzdem wieder veröffentlicht wird? In der Stadt kursieren Gerüchte, dass es bei den vor einigen Monaten begonnenen Arbeiten keine Pause gibt. Nach TV-Informationen haben Bauarbeiter dies gegenüber Bürgern geäußert. Die Begründung: Es mache keinen Sinn, die Baustelle zu räumen und vier Monate später wieder einzurichten. Eine Nachfrage beim Landesbetrieb Mobilität (LBM) Trier ergab: An der Ankündigung zu Beginn der Arbeiten im Herbst 2018 hat sich nichts geändert. Nach der viermonatigen Freigabe erfolgt dann ab November noch einmal eine etwa vier Monate dauernde Vollsperrung.

Wie berichtet wird der 555 Meter lange Burgbergtunnel mit einer Fluchtröhre ausgestattet. Damit wird einer Vorgabe der EU Rechnung getragen. Die besagt: In Tunneln, die länger als 400 Meter sind, muss es einen separaten Fluchtweg geben. Der wird derzeit gebaut. Nach Auskunft von LBM-Mitarbeiter Guido Bauer sind bereits 170 Meter des Stollens, der neben dem Tunneleingang auf der Hunsrückseite endet, im Rohbau fertig. Insgesamt werde das Bauwerk 270 Meter lang. Dieser sogenannte Vortrieb mit zwei Querverbindungen zum eigentlichen Tunnel werde voraussichtlich im März beendet sein.

Danach starte der Innenausbau. Bei optimalem Verlauf könnten diese Arbeiten, so der LBM, Anfang Juli abgeschlossen sein. „Sollte dies nicht der Fall sein, so können die Arbeiten im Fluchtstollen auch während der provisorischen Inbetriebnahme des Burgbergtunnels weiterlaufen, da sie außerhalb des Verkehrs stattfinden“, sagt der Straßenbaufachmann. Vermutlich hätten die Bauarbeiter das mit ihren Äußerungen gemeint.

Die Technik des 1997 eingeweihten Tunnels wird nachgebessert beziehungsweise auf den neuesten Stand gebracht.

Dazu zählen die Erneuerung der Lüftungsanlage, der Branddetektoren, der Beleuchtung, der Videoüberwachung und des Funks. Die Aufträge seien vergeben. „Diese Arbeiten sollen im März beginnen und bis Anfang Juli soweit fortgeschritten sein, dass der Burgbergtunnel auch aus Sicht der betriebstechnischen Nachrüstung für den Zwischenbetrieb freigegeben werden kann“, sagt Guido Bauer.

Der Burgbergtunnel ist eine wichtige Verbindung zwischen der Mosel und dem Hunsrück. Durchschnittlich 6300 Fahrzeuge täglich, darunter Schulbusse aber keine Lastwagen, benutzen ihn. Während der Sperrung wird der Verkehr über die L 158 zwischen Mülheim und dem Blockhauskreisel umgeleitet.

Die Kosten für den Bau der Fluchtröhre und die technische Nachrüstung belaufen sich, so der Stand im vergangenen Oktober 2018, auf 6,8 Millionen Euro. 88 Prozent davon trägt das Land Rheinland-Pfalz, den Rest trägt der Kreis Bernkastel-Wittlich.

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