In der Neustraße wird wieder gebaut

Wittlich · Monatelang ist nichts passiert, jetzt wird wieder gebaut: Mit einer neuen Investorin gehen die Arbeiten am Passagenprojekt in Wittlich jetzt weiter. Bäckereiunternehmerin Ellen Lohner, die schon Bauherrin für die Gebäude in der Burgstraße ist, hat das Projekt übernommen.

 Ab der kommenden Woche wird in der Neustraße wieder gegraben. Dann beginnen die Arbeiten für die Passage und das Wohn- und Geschäftshaus. TV-Foto: Nora John

Ab der kommenden Woche wird in der Neustraße wieder gegraben. Dann beginnen die Arbeiten für die Passage und das Wohn- und Geschäftshaus. TV-Foto: Nora John

Wittlich. In der kommenden Woche werden in der Neustraße beim Passagenprojekt "Altstadt die Neue" wieder die Bagger rollen. Nachdem sich monatelang dort nichts bewegt hat, kann es jetzt weitergehen. Wie Ulrich Jacoby, Pressesprecher der Stadtverwaltung Wittlich, sagt, sollen die Erdaushubarbeiten bis zur Säubrennerkirmes Ende August erledigt sein. Möglich ist die Weiterführung des Passagenbaus, weil Bäckereiunternehmenin Ellen Lohner als Bauherrin das Projekt übernimmt. Der Geschäftsführer des bisherigen Bauherrn, GWG Bau GmbH, Dieter Greis, hatte schon im Mai angekündigt, dass er aus dem Projekt aussteigen möchte. Als Grund hatte er die schwierige Vermarktung der Flächen genannt (der TV berichtete).
Geplant sind in der Neustraße 6 bis 12 eine Passage sowie zwölf Wohnungen, eine Ladenzone, Tiefgarage und ein Innenhof.
An diesen Plänen soll sich nach Auskunft von Achim Lohner, Chef des Bäckerei-Unternehmens "Die Lohner\'s", nichts ändern. Nur Details bei der Ausstattung der Wohnungen könnten von der bisherigen Planung abweichen. Anders als der bisherige Investor will Ellen Lohner die Wohnungen in der Neustraße nicht verkaufen, sondern vermieten. Laut Achim Lohner hat man mit der Vermarktung bisher noch nicht begonnen. Er ist aber zuversichtlich, dass es genug Interessenten für die Wohnungen gibt. Für den Unternehmer ist es wichtig, dass jetzt alles in einer Hand liegt: "So können wir besser planen." Dass der Bau in der Neustraße so lange gestockt hat, habe auch Vorteile gehabt, sagt Lohner. Dadurch sei man in der Burgstraße, wo neben Wohnungen auch ein Cafè entsteht, schneller vorangekommen, als wenn zwei Baustellen sich dort gegenseitig behindert hätten. "Wenn jetzt die Aushubarbeiten beginnen, verzögert das den Baufortschritt in der Burgstraße", sagt Lohner. Das Café kann deshalb nicht wie ursprünglich gehofft, schon zur Säubrennerkirmes eröffnet werden. Dennoch sind Lohner und Architektin Dorothea Brendle zuversichtlich, dass in der Burgstraße zum Jahresende die Arbeiten beendet sind.
Wann das ganze Projekt "Altstadt, die Neue" fertig ist, ist noch ungewiss. Wie Brendle sagt, ist es wichtig, dort jetzt erst einmal die ersten Schritte zu unternehmen. noj
Meinung

Das hätte ins Auge gehen können
Noch mal Glück gehabt, könnte man bei dem Projekt in der Wittlicher Altstadt sagen. Es hätte nämlich hier auch richtig schiefgehen können. Denn der Plan, die Neustraße mit dem Abriss alter Häuser und einer Passage mit Wohn- und Geschäftshäusern aufzuwerten, wäre fast gescheitert. Für die Wittlicher Innenstadt wäre ein weiterer Stillstand der Bauarbeiten eine Katastrophe gewesen. Eine klaffende Baulücke mitten in der Stadt wird schnell zum Schandfleck. Eine einladende Einkaufsstraße sieht auf jeden Fall anders aus. Dann würde sich auch die ewige Diskussion um Autoverkehr in der Neustraße letztendlich erübrigen. Denn dort, wo ein ungepflegter brachliegender Platz ist, will niemand hin, weder zu Fuß noch mit dem Auto. Aber dieses Szenario scheint jetzt abgewendet. Investorin Ellen Lohner handelt natürlich auch im eigenen Interesse. Denn auch das Haus in der Burgstraße würde deutlich an Wert verlieren, wenn der Rest des Altstadtprojekts nicht fertig wird. Nun können die Wittlicher Bürger und die Geschäftsleute in der Innenstadt aufatmen, weil es weitergeht. n.john@volksfreund.de

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