In der Tennishalle fliegen weiter die Bälle

Thalfang · Der Tennisbetrieb in der Thalfanger Halle ist für den kommenden Winter gesichert. Die neuen Eigentümer haben die Räume an den Tennisclub verpachtet. Der muss sich nun um Pflege und Organisation kümmern.

 Im Inneren der Thalfanger Tennishalle dreht sich im kommenden Winter wieder alles um Schläger und Filzball. Foto: istock

Im Inneren der Thalfanger Tennishalle dreht sich im kommenden Winter wieder alles um Schläger und Filzball. Foto: istock

Thalfang. Die Bälle sausen auch im kommenden Winter durch die Halle: Der Tennisclub Thalfang hat sich mit den neuen Eigentümern geeinigt und pachtet die Räume ab Oktober. Das haben die Beteiligten laut Sportwart Lothar Martin mündlich vereinbart. "Es war für uns unglaublich wichtig. Vor allem wegen der Jugend", sagt Martin. Immerhin 40 Prozent der 120 Vereinsmitglieder seien Kinder und Jugendliche. Es sei nicht sinnvoll, wenn die Halle leer stehe, sagt auch einer der beiden Besitzer. Der Unternehmer von der Mosel ist froh, dass der Tennisverein sich um die Anlage kümmert.
Wie es mit der Sportstätte weitergeht, war zuvor lange Zeit unklar. Hintergrund ist, dass die Betreibergesellschaft die Halle wegen des geringen Interesses am Tennissport nicht mehr halten wollte. In der Gesellschaft hatten sich vor etwa 20 Jahren 43 Anteilseigner zusammengeschlossen, um das Gebäude zu errichten. Ein möglicher Investor sagte im März wieder ab, nachdem der mit ihm kooperierende Tennislehrer bei einem Unfall ums Leben gekommen war. Er wollte die Tennishalle attraktiver gestalten. Für die neuen Eigentümer steht dagegen die Photovoltaik an erster Stelle, den Innenbereich nutzen sie selbst nicht.
Risiko für Verein

 Setzen sich für den Betrieb der Tennishalle in Thalfang ein: Sportwart Lothar Martin und der erste Vorsitzende des Tennisclubs Edwin Thelen. TV-Foto: Hannah Schmitt

Setzen sich für den Betrieb der Tennishalle in Thalfang ein: Sportwart Lothar Martin und der erste Vorsitzende des Tennisclubs Edwin Thelen. TV-Foto: Hannah Schmitt


Der Club hatte Angst, dass ihm die Mitglieder weglaufen, sollte die Halle geschlossen werden. Es gebe Erfahrungswerte des Tennisverbands, dass ein Drittel der Spieler aufhören würde, sagt Martin. Er bringt ein weiteres Beispiel: Vor zwei Jahren sei die Halle kurzfristig geschlossen gewesen, die Spieler mussten nach Hermeskeil ausweichen. Doch nur die Hälfte sei mitgefahren.
Der Verein hatte deshalb laut Martin beschlossen, mit den neuen Besitzern über eine Pacht zu verhandeln. Auch wenn diese zunächst über das erste Angebot des Vereins gelacht hätten, erzählt Martin. Aber: "Wir sind nur ein Verein, keine Privatwirtschaft." Ohne Risiko ist dieser Schritt allerdings nicht. Mit der Pacht, die laut den neuen Halleneigentümern eine "mehr oder weniger symbolische Geschichte" ist, ist es nicht getan. Der Verein muss die Belegung organisieren und sich auch um die Pflege der Außenanlagen kümmern. Zudem kommt er für Heizkosten und jegliche Reparaturen auf. Dinge, bei denen noch nicht abgeschätzt werden kann, wie teuer sie werden.
Der 1. TC Thalfang startet nun zunächst einen Probewinter. Geplant ist, die Halle jeweils montags bis samstags zu öffnen - für Tennisvereine und jeden, der gerne privat spielen möchte. Finanzieren soll sich der Spielbetrieb über die verkauften Platzabonnements. Vorsitzender Edwin Thelen hofft, dass der Club dann Null auf Null rauskommt. Etwa 20 normale Abos plus 15 Jugendabos für Vereinsgruppen seien dafür nötig. "Wenn wir drauflegen müssen, dann müssen wir die Sache aufgeben", sagt Martin.
Deshalb will der Tennisclub bei der Gemeinde nachfragen, ob sie den Verein unterstützt. Schließlich leiste er einen sozialen Beitrag für Jugendliche, sagt Martin. Außerdem werbe Thalfang mit der Tennishalle.
Generell hofft der Verein, die Halle dauerhaft pachten zu können. Damit der Betrieb nicht nur in diesem Winter von Oktober bis Mai gesichert ist.

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