In Dierscheid werden wieder Kiesel gekloppt

Dierscheid · Eine Wanderung, die in die Geschichte entführt: Am Sonntag, 23. Oktober, bietet der Eifelverein Wittlich-Land rund um den kleinen Ort Dierscheid ein ganz besonderes Natur- und Kulturerlebnis an. Mehrere Hundert Teilnehmer werden erwartet. Auch an die "Dierscheider Kieselklopper" wird erinnert.

 Es war einmal: Dierscheider Kieselklopper bei der Arbeit. Foto: privat

Es war einmal: Dierscheider Kieselklopper bei der Arbeit. Foto: privat

Foto: (m_kreis )

Dierscheid. Die "Dierscheider Kieselklopper" - unter diesem Namen sind die Dierscheider heute noch bis weit über die Ortsgrenzen bekannt. Auf Dierscheider Gelände wurden bis in die 50er Jahre Steine, die unter anderem für den Straßenbau gebraucht wurden, kleingeschlagen, mit Hämmern verschiedener Größen. Längst haben Maschinen diese mühevolle Handarbeit ersetzt.
Wie war das damals? Wie ging das vor sich? Eine Kulturwanderung im Rahmen der Kulturtage der VG Wittlich-Land klärt darüber auf. Hermann Loßbrand, Vorsitzender des Eifelvereins, Ortsgruppe Wittlich-Land, und Alt-Bürgermeister von Dierscheid, hat sich eine ganz besondere Wanderung ausgedacht. Sieben Haltepunkte sind auf der acht Kilometer langen Strecke, die am Sonntag, 23. Oktober, um 10 Uhr an der Schutzhütte Dierscheid beginnt, vorgesehen. Am dritten Haltepunkt demonstrieren Mitglieder der Jugendfeuerwehr Dierscheid das Steinekloppen. Zuvor geht es zum Aussichtsturm auf dem 448 Meter hohen Kellerberg, der höchsten Erhebung in der VG Wittlich-Land. An einem einsamen Steinkreuz aus dem Jahr 1702 im Meulenwald (Station 2) erzählt Loßbrand Wissenswertes über den Schwur des Johannes Wilhelm von Dichent.
Dierscheid, die kleine 170-Einwohner-Gemeinde im Heckenland, hatte einst ein selbstständiges Forstrevier und eine ein Hektar große Baumschule. Dort wurden Kulturpflanzen, hauptsächlich Douglasien und Buchen für den Staatswald, angezogen. Willi Follmann, Vorsitzender des Peter-Zirbes-Kulturkreises, wird an Station 4 daran erinnern. Schließlich geht es zur Viktoriaquelle bei Heckenmünster. Erst kürzlich hat ein französisches Forscherteam im Wasser der Quelle das seltene Gas Xenon festgestellt, das knapp 4,5 Milliarden Jahre alt ist. Es war einst auch ein gallo-römisches Quellheiligtum, eine Kultstätte der Treverer. Diplom-Biologe Birger Führ, Ortschef von Heckenmünster, kann dazu einiges erzählen. Die harte Arbeit der Waldarbeiter kann man am Haltepunkt 6 beim Holzrücken mit Pferden hautnah erleben. Schließlich zeigt Hermann Loßbrand an Station 7 die ehemalige Wasserversorgung der bei Dierscheid beginnenden Leitung für das Schloss des Grafen Kesselstatt in Dodenburg.
Angekommen an der Endstation bringen die Music-Teens, 28 Jungen und Mädchen aus Orten des Heckenlandes, die Kultur des Singens näher. Und es besteht noch Gelegenheit zum Besuch des Baakes, wo man selbst gebackenes Brot kaufen kann.
Anmeldung für die Kulturwanderung bei Hermann Loßbrand, Telefon 06508/529.
Die Kulturtage der Verbandsgemeinde Wittlich-Land von Freitag, 21. Oktober, bis Freitag, 4. November, stehen unter dem Motto "Das.sind.wir". Informationen zum Programm mit seinen zwölf Veranstaltungen im Internet: <%LINK auto="true" href="http://www.vg-wittlich-land.de" text="www.vg-wittlich-land.de" class="more"%>

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