In fünf Orten geht der Blick schon auf 2015

Morbach · In Morscheid-Riedenburg, Merscheid, Wederath, Wenigerath und Heinzerath erinnern sich die Bürger im Jahr 2015 an die erste urkundliche Erwähnung ihrer Orte. Überall wird gefeiert - besonders groß in Morscheid-Riedenburg und Merscheid. Dort wird jeweils eine Straße historisch gestaltet.

Morbach. Im gerade begonnenen Jahr 2014 wird in der Einheitsgemeinde Morbach einiges an Veranstaltungen und Festen geboten. Zumindest in fünf der 19 Orte blicken die Bürger aber bereits auf 2015 und haben dieses Datum dick unterstrichen. Denn dann wird dort zum Teil richtig groß gefeiert. Morscheid-Riedenburg und Merscheid blicken auf eine 800-jährige Geschichte zurück. Wederath, Wenigerath und Heinzerath werden jeweils 700 Jahre alt.
Der TV hat sich in allen fünf Orten nach dem Stand der Dinge erkundigt. Ein Ergebnis: Die 800-Jährigen feiern in größerem Rahmen als die Jüngeren.
Wie bei Glücksspielen gilt aber: Alles ohne Gewähr, denn es kann immer noch zu Änderungen kommen. Schließlich sind es teilweise noch eindreiviertel Jahre bis zum Fest.
In jedem Ort wird natürlich ein eigenes Programm auf die Beine gestellt. Die Verantwortlichen kommen aber auch regelmäßig an einem großen Tisch zusammen, um sich auszutauschen und untereinander Tipps zu geben. Im Gespräch ist zum Beispiel ein Flyer, in dem auf alle fünf Veranstaltungen hingewiesen wird. Auch eine alle fünf Orte umfassende Sonderausstellung (historische Fotos etc.) im Archäologiepark Belginum ist in Planung.

Morscheid-Riedenburg: Dort geht nach derzeitigem Stand vom 17. bis 19. Juli 2015 das größte Jubiläumsfest über die Bühne. Dort feiert, so Ortsvorsteher Edwin Schrenk, nicht nur die 520 Einwohner zählende Doppelgemeinde, sondern der ganze sogenannte Balkan. Also sind auch Hoxel und Wolzburg mit im Boot.
Im Zentrum wird eine historische Straße stehen, auf der das Leben früherer Tage nachgespielt wird. Unter anderem eine Hochzeit. Analog des neuen Edgar Reitz-Films "Die andere Heimat" sollen, so Ortsvorsteher Schrenk, unter anderem Fassaden entstehen, die an frühere Zeiten erinnern. Hier wie in den anderen Orten auch wurden bereits Teams gebildet, die erst einmal für die Planung zuständig sind. In Morscheid-Riedenburg wird zusätzlich noch an einer Chronik gearbeitet. Um einen guten Ablauf des Festes zu gewährleisten, müssen sich aber letztlich viele Bürger engagieren. Auch dabei spielt der gesamte Balkan eine wichtige Rolle. Nach Auskunft von Erwin Schrenk zählen alleine der Sportverein und der Musikverein etwa 700 Mitglieder.

Merscheid: Auch dort ist in der Zeit vom 13. bis 15. Juni 2015 eine historische Straße geplant. Roswitha Bernard, die stellvertretende Ortsvorsteherin, geht aber von einem kleineren Rahmen als in Morscheid-Riedenburg aus. Obwohl sie bereits Appetit macht, unter anderem auf ein historisches Seifenkistenrennen.
Die Organisation sei eine "große Herausforderung", berichtet Bernard. Dabei stellt der Ort mit seinen 400 Einwohnern jedes Jahr eine Großveranstaltung auf die Beine: den bekannten Merscheider Markt im September. Wer sich mit ihm befasse, sei schon überlastet, sagt Bernard. Trotzdem sei man bereits seit 2011 mit dem Jubiläum beschäftigt. Warum feiert es der Ort nicht einfach im Rahmen des Marktes? "Der Markt ist am Ortsrand, wir wollen das Jubiläum aber in den Ort bringen", sagt die stellvertretende Ortsvorsteherin. Ein großes Zelt wie beim Markt werde es aber nicht geben. Wie in Morscheid-Riedenburg sei auch eine Chronik in Arbeit. Das Planungsteam umfasse derzeit etwa zwölf Personen, werde aber noch ausgeweitet.

Wenigerath: "Wir werden kein großes Fest machen, sondern verschiedene kleine Veranstaltungen über das Jahr verteilt", kündigt Ortsvorsteher Thomas Jakobs an. Das Kloßfest Anfang September, größte Veranstaltung im Ort, soll mit einem Rahmenprogramm versehen werden, das auf den 700. Geburtstag hinweist.
Bereits im Frühjahr ist ein Tag der offenen Betriebe geplant. Jakobs verweist mit Stolz darauf, dass es in Wenigerath mit seinen 320 Einwohner noch 15 gewerbliche Betriebe gibt. Im Dezember ist dann auf dem Dorfplatz eine große Adventsfeier geplant, die auch an das Jubiläum erinnern soll.

Wederath: Hier gibt es für die 700-Jahr-Feier noch keinen festen Termin. Er hänge vom Ende der Arbeiten am Gemeindehaus ab, teilt Ortsvorsteherin Daniela Petry mit. Schwerpunkte könnten Wederaths frühere Bedeutung als Ort an der Postlinie Brüssel - Augsburg sowie als Nachbar des Kirchspiels Kleinich in der Zeit der Reformation sein. Der Jubiläumsausschuss umfasst derzeit zehn bis 15 Personen.

Heinzerath: Das Jubiläum soll Ende Juni 2015 im Rahmen der Kirmes im und am Gemeindehaus gefeiert werden. Der Programmablauf sei noch offen, sagt Ortsvorsteher Friedhelm Schlarp.

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