Infrastruktur Bürger entscheiden über Erfolg ihres Dorflädchens

Heidenburg · In Heidenburg verzögert sich die Gründung eines Trägervereins wegen Corona. Außerdem wird ein neues Ladenlokal gesucht.

  Nachdem die „Bäckerei“ in Heidenburg Ende vergangenen Jahres geschlossen hat, versorgt ein Dorflädchen die Bürger.

Nachdem die „Bäckerei“ in Heidenburg Ende vergangenen Jahres geschlossen hat, versorgt ein Dorflädchen die Bürger.

Foto: Christoph Strouvelle

Wie weit sind die Heidenburger mit ihrem Dorflädchen? Die Betriebsaufgabe des viele Jahre ansässigen Bäckers Schander, der sich zum Jahresende 2020 in den Ruhestand begeben hat (der TV berichtete), hatte in dem 700 Einwohner zählenden Dorf eine Lücke hinterlassen, die die Einwohner nicht einfach hinnehmen wollten.

Seit dem 30. Dezember 2020 wird als Nachfolge das Dorflädchen in den bisherigen Geschäftsräumen der Bäckerei Schander weitergeführt. Der Musikverein Heidenburg hatte dafür die vorübergehende Trägerschaft übernommen. Die Ziele sind nach wie vor die gleichen wie vor drei Monaten: Zum einen soll ein Trägerverein neu gegründet werden, sagt Ortsbürgermeister Peter Kolz. Und zum zweiten wird ein neues Ladenlokal gesucht, da der neue Eigentümer des ehemaligen Bäckereigebäudes das Haus umbauen will und die derzeitigen Verkaufsräume dann nicht mehr zur Verfügung stehen.

Die Gründung des Trägervereins ist noch nicht erfolgt, sagt Kolz. Den Termin für eine Gründungsversammlung habe man bewusst verschoben, weil dazu Öffentlichkeit notwendig sei und man kein Spread-Event provozieren wolle, bei dem möglicherweise ein Infizierter das Corona-Virus auf andere überträgt. „Die Leute, die sich einbringen wollen, könnten nicht dazu kommen“, sagt er.

Und mit dem neuen Ladenlokal können sich die Heidenburger mehr Zeit lassen als anfangs vermutet, weil für das Dorflädchen die Verkaufsräume bis in den Herbst hinein zur Verfügung stehen. „Wir haben die Idee, die Dorfscheune auszubauen“, sagt der Ortsbürgermeister. Baulich verfüge das Gebäude über große Schaufenster und einen gesonderten Eingang, sagt er. Die Räume würden derzeit teils als Büro, Werkstatt und als Lager für den Gemeindearbeiter genutzt.

Derzeit befassen sich die Mitglieder des Gemeinderats mit der Frage, wie man das Dorflädchen erfolgreich führen kann und haben deshalb Kontakt zur Ortsgemeinde Klausen aufgenommen, weil dort ein ähnliches Projekt seit Jahren erfolgreich betrieben wird. Doch längerfristig sollen sich auch andere Bürger in dem zu gründenden Trägerverein engagieren.

Kolz zieht für die ersten drei Monate des Dorflädchens ein insgesamt positives Resümee. „Wir machen sehr guten Umsatz“, sagt er. Man sei hart an der Grenze zur schwarzen Null, sagt Kolz zur Kostendeckung. Probleme macht noch die Disposition, denn man könne ja keine Ware zurückgeben. „Ich muss fünf Brötchen verkaufen, wenn eines liegen bleibt“, sagt er. „Wir hoffen, dass sich die Bürger engagieren und den Laden annehmen.“ Letztendlich entschieden die Kunden über den Erfolg des Dorf­lädchens.

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