Kommunalpolitik Heidenburg hat wieder einen Ortschef

Heidenburg · In der 700 Einwohner zählenden Gemeinde in der VG Thalfang haben sich nach längerer Vakanz zwei Kandidaten für den Posten des Dorf-Chefs beworben. Der ehemalige Beigeordnete Dieter Mattes machte in einer Kampfabstimmung das Rennen.

Vera Höfner, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Thalfang bei der Übergabe der Amtsurkunde an Dieter Mattes, den neuen Ortsbürgermeister von Heidenburg.

Vera Höfner, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Thalfang bei der Übergabe der Amtsurkunde an Dieter Mattes, den neuen Ortsbürgermeister von Heidenburg.

Foto: Strouvelle Christoph

Die Ortsgemeinde Heidenburg hat wieder einen ehrenamtlichen Ortsbürgermeister. Dieter Mattes ist in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats zum neuen Amtsinhaber gewählt worden. Er setzte sich in einer Kampfabstimmung gegen Johannes Göppert knapp mit sechs zu fünf Stimmen durch. Auch die vakanten Ämter der Beigeordneten sind wieder besetzt. Erster Beigeordneter ist Jörg Christen, der bereits bis Februar 2023 das Amt bekleidet hatte und der ohne Gegenkandidaten mit sechs Ja- und vier Neinstimmen gewählt wurde. Als weiterer Beigeordneter wurde Dietmar Schemer mit zehn Ja-Stimmen gewählt, der ebenfalls keinen Gegenkandidaten hatte. Spannend wurde es dann wieder bei der Wahl eines weiteren Beigeordneten, als mit Helmut Steinhoff und Achim Junk zwei Bewerber antraten. Steinhoff wurde mit fünf Stimmen gewählt, bei vier Stimmen für Junk und einem leer abgegebenen Stimmzettel.

Die Wahlen waren notwendig geworden, weil der vorherige Ortsbürgermeister Peter Kolz im Sommer 2022 sein Amt aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste. Die damaligen Beigeordneten Christen, Mattes und Junk hatten die Geschäfte zunächst weitergeführt, waren dann aber wegen der hohen persönlichen Belastung Ende Februar 2023 gemeinsam zurückgetreten. Daraufhin führte Vera Höfner, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Thalfang, als Beauftragte die Amtsgeschäfte der Ortsgemeinde weiter.

Warum hat sich Dieter Mattes jetzt für das Amt des Ortsbürgermeisters zur Verfügung gestellt, wenn er einige Wochen vorher wegen der zu hohen persönlichen Belastung das Amt des Beigeordneten gemeinsam mit seinen Kollegen niederlegte? „Die Aufgaben im Dorf müssen ja weitergeführt werden“, sagt er. Dies sei der Beauftragten Höfner nicht in dem Maße möglich, wie es notwendig wäre. Zudem hätten sich beim Thema Windkraft Interessenskonflikte zwischen ihrer Funktion als VG-Bürgermeisterin und als Beauftragte von Heidenburg ergeben. Das habe zur Erkenntnis geführt, dass man dringend einen Ortsbürgermeister wählen müsse, sagt Mattes. Wobei er die VG-Bürgermeisterin ausdrücklich für ihr Engagement als Beauftragte für Heidenburg lobt. „Was sie machen konnte, hat sie richtig gemacht“, sagt er. Allerdings habe ihr bei Details Hintergrundwissen gefehlt.

Mit Johannes Göppert habe ein junger Mann seinen Hut in den Ring geworfen, dem diese Kenntnisse ebenfalls fehlten. Deshalb hatte sich Mattes die Frage gestellt, ob dieser Kandidat der richtige Ortsbürgermeister für Heidenburg sei  jetzt in der Zeit, in der wichtige Entscheidungen anstünden. All das zusammen habe dazu geführt, dass er sich bereiterklärt habe, den Posten doch zu übernehmen. „Das hat nichts mit der Person des Gegenkandidaten zu tun“, betont Mattes. „Wir können froh sein, wenn sich junge Leute für Politik interessieren.“

Bei der Ansprache nach seiner Wahl an die Mitglieder des Gemeinderats und vor den zwölf Zuschauern, die die Wahl verfolgt haben, bat der neue Ortsbürgermeister um eine gute Zusammenarbeit. „Ich möchte nicht, dass Diskrepanzen auftreten“, sagte er mit offensichtlichem Blick auf die vorangegangene Kampfabstimmung. „Ich bin angetreten, um etwas für das Dorf zu machen und bitte euch um Mitarbeit. Das ist mir wichtig“, sagte er.

Zu den wichtigen Projekten, die in der rund 700 Einwohner zählenden Ortsgemeinde anstehen, zählt der neue Ortsbürgermeister die Sanierung des Kindergartens, den bevorstehenden Glasfaserausbau, die Windkraft und die drängende Kanalsanierung.

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