"In keinster Weise gefährdet"

DAUN/MANDERSCHEID. Aufgeschoben, aber nicht aufgehoben: Die Eröffnung des Vulkanbike-Mountainbike-Trailparks mit einem Gesamtstreckennetz von rund 1000 Kilometern wird erst 2007 stattfinden. Die ursprüngliche Strecken-Planung wird geändert, da beispielsweise der Anteil der VG Ulmen geringer ausfällt.

Im Frühjahr nannte Werner Klöckner, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Daun, die Einrichtung des Vulkanbike-Trailparks in den VGen Daun, Gerolstein, Kelberg, Manderscheid und Ulmen "angesichts der Dimensionen ein fast unmögliches Projekt". Unmöglich scheint die Umsetzung nicht, auf jeden Fall aber deutlich schwieriger als angenommen. Vor allem für viele Jäger ist der Trailpark ein "rotes Tuch". Großteil der Kosten durch Zuschüsse gedeckt

Ziel des Parks ist es, das touristische Angebot der Region um ein Netz von rund 1000 Kilometern permanent beschilderter Mountainbike-Strecken (mit Motto-Routen, einer Cross-Country-Rennstrecke und zwei Übungsparcours) zu ergänzen. Rund 400 000 Euro soll die Einrichtung des Trailparks kosten. Mehr als die Hälfte der Kosten (65 Prozent) sind durch Zuschüsse der Europäischen Union und des Landes gedeckt. Den Rest teilen sich die Verbandsgemeinden je nach Länge der Strecken in ihrem Bereich. Im Herbst sollte die Einrichtung des Streckennetzes eigentlich abgeschlossen sein, aber davon kann derzeit keine Rede sein. "Aufgeschoben, aber nicht aufgehoben" ist die derzeitige Devise. Das Projekt zu kippen kam und kommt für Klöckner auf keinen Fall in Frage. "Wir haben nach wie vor das Ziel, 1000 Kilometer Gesamtstreckennetz zu realisieren. Allerdings wird es voraussichtlich Verschiebungen geben, zum Beispiel in Ulmen, wo wohl statt 120 nur 30 Kilometer Strecke zu realisieren sein werden." Andererseits habe die VG Gerolstein signalisiert, mehr Strecke haben zu wollen als die vorgesehenen 50 Kilometer. Auch in der VG Daun gebe es mehr Potenzial als die vorgesehenen 500 Kilometer. "Es gibt also Umschichtungen und eine zeitliche Verzögerung, aber das Ziel von 1000 Kilometern wird erreicht. Das Projekt ist in keinster Weise gefährdet", stellt Klöckner fest. Zweifel, ob das bisherige Vorgehen richtig war, lässt er nicht aufkommen. "In der VG Daun wurde es so gehandhabt, dass den Ortsgemeinden der Plan der optimalen Streckenführung vorgelegt wurde. Diese konnten sich dazu äußern - auch in Abstimmung mit dem jeweiligen Jagdpächter - und, falls erforderlich, Änderungen vorschlagen", berichtet der Bürgermeister. Die beauftragte Planungsfirma Outdoor Concepts aus Reutlingen sei derzeit dabei, die Eignung der Änderungswünsche zu prüfen. "In großen Teilen wird es gelingen, den Vorstellungen der Gemeinden gerecht zu werden", ist Klöckner optimistisch. Besonders massiver Widerstand in Ulmen

Abstriche vom ursprünglichen Konzept sind neben der VG Ulmen auch in der VG Kelberg zu machen. "Es fehlt dort an Strecken für ambitionierte Mountainbiker, weil weitgehend geteerte Abschnitte vorgesehen sind. Diese sollen nun als so genannte Familienstrecken ausgewiesen werden." In Ulmen sei der Widerstand der Jägerschaft besonders massiv gewesen - mit der Folge, dass nur ein etwa ein Viertel der dort geplanten Streckenlänge übrig sei, berichtet Klöckner. Den ursprünglichen Zeitdruck, den die Planer durch den Bewilligungsbescheid hatten, in dem festgelegt war, dass die Mittel bis Anfang Oktober 2006 abgerufen sein sollten, gibt es laut Klöckner nicht mehr. Es sei beim Land eine Mittelübertragung auf 2007 beantragt worden: "Seit Anfang des Monats ist dieser Antrag bewilligt." Der neue zeitlichen Rahmen bis Oktober kommenden Jahres soll aber nicht komplett genutzt werden, sondern: "Meiner Zielsetzung nach soll es im Frühjahr losgehen", gibt der Bürgermeister die Richtung vor.

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