In Sachen Trier contra Sponheim

Birkenfeld · Territoriale Eingriffe und Streitereien um Bistumswald und "Pfaffenstraß" im südlichen Hunsrück in den Jahren 1408 bis 1796 sind das Thema des Buches "In Sachen Trier contra Sponheim" von Rolf Weber, das gestern im Landesmuseum Birkenfeld vorgestellt wurde.

Birkenfeld. Im Hochmittelalter und besonders intensiv im folgenden Spätmittelalter waren die Herrschenden bemüht, ihre Gebiete zu eigenständigen Territorien auszubilden, da das alte mittelalterliche Rechtssystem solche bisher nicht kannte. Auseinandersetzungen und Streitereien, gar militärische Eingriffe gegenüber den Konkurrenten, meist den Nachbarn, waren an der Tagesordnung. Auch zwischen der Hinteren Grafschaft Sponheim und dem Erzbistum und Kurfürstentum Trier entspannte sich ein Streit um viele Orte und Gebiete. Jeder wollte sich in den alleinigen Besitz des Landes und der damit verbundenen Rechte bringen. Mit Gräfin Loretta von Sponheim und Balduin, dem mächtigen Kurfürsten und Erzbischof von Trier, erreichte der Streit seinen ersten Höhepunkt. Die Gefangennahme des Erzbischofs durch die Gräfin fand aber mit einem ausgleichenden Vertrag doch noch ein glückliches Ende.
Aber in den folgenden Jahrhunderten flammten viele dieser Streitpunkte wieder auf. Wälder wurden gegenseitig abgeholzt, unschuldige Menschen gefangen und eingesperrt, Vieh und Güter weggenommen, Gerichte angerufen und vieles andere an Böswilligkeiten dem Nachbarn zugefügt. Nicht nur die unschuldige Bevölkerung, war sie nun trierisch oder sponheimisch, litt darunter. Es war vor allem der Unfriede, der durch politische Ränke gesät wurde und lange die Herzen vergiftete. Erst mit der großen Französischen Revolution endeten diese Schrecken, die wegen weniger Habe so viel Leid für die betroffenen Menschen brachte. red

Dem Buch mit 384 Seiten liegt eine zeitgenössische Karte von 1585 und eine CD mit Originalauszügen bei. Die Auflage beträgt 300. Das Buch kostet 34 Euro, die Subskription 29 Euro.

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