Bauprojekt Viel Geduld und Geld

Sehlem · Seit vergangenem Herbst wird in Sehlem die Kirchstraße saniert, die mitten durch den Ort führt. Bis zum Herbst werden die Arbeiten noch dauern, die insgesamt 1,56 Millionen Euro kosten.

 Baggerfahrer Marcel Reif und Grezegorz Oftou arbeiten an den Hausanschlüssen der Wasserleitungen in der Kirchstraße in Sehlem.

Baggerfahrer Marcel Reif und Grezegorz Oftou arbeiten an den Hausanschlüssen der Wasserleitungen in der Kirchstraße in Sehlem.

Foto: Christina Bents

Es war für den Gemeinderat Sehlem keine einfache Entscheidung, die , Kosten: 350 Meter der Kirchstraße sanieren zu lassen, denn es ist schon eine goße Summe, die dafür investiert werden muss. Die Gesamtkosten liegen bei 1,56 Millionen, davon fallen knapp 200 000 Euro für den Kanal an und 435 000 Euro für die Wasserversorgung, die von den Werken getragen werden. 936 000 Euro müssen die Gemeinde Sehlem und die Bürger durch Wiederkehrende Beiträge zahlen.

 30 Prozent bezahlen die Gemeinde und die Sehlemer selbst, nicht nur die Anwohner der Kirchstraße, zahlen 94 Cent pro Quadratmeter Grundstück. Ortsbürgermeister Gregor Zehe: „Die Wiederkehrenden Beiträge wurden in Sehlem 2014 eingeführt und so verteilt sich die finanzielle Last auf alle Bürger.“

Nötig waren die umfangreichen Arbeiten, weil es Risse in der Straße gab, die auf schwerere Schäden hingewiesen haben. „Wir konnten das so nicht laufen lassen“, erklärt der Ortschef.

Inzwischen ist die erste Bauphase abgeschlossen und es wird im zweiten Bauabschnitt gearbeitet. Die Kanalarbeiten, bei denen einzelne Teilbereiche ausgetauscht wurden, sind abgeschlossen, die Hauptwasserleitung liegt ebenfalls. Momentan sind die Arbeiter dabei, die Hausanschlüsse zu erneuern.

Es fehlen noch die Bordsteine, Rinnen, Versorgungsleitungen, wie beispielsweise die Glasfaserleitungen, und der Asphalt. Die Arbeiten werden noch bis zum Herbst dauern. Der Ortsbürgermeister hofft, dass bis zum Rad-Erlebnistag Salm die Straße offen ist und alle Arbeiten im Oktober fertiggestellt sind.

 Die Umleitung verläuft über die L 141, die Bahnhof- und die Schulstraße. „Wenn Schulveranstaltungen sind, wie vor den Ferien oder Gottesdienste, ist die Parksituation nicht perfekt, aber für den Zeitraum der Arbeiten geht es. Die Anwohner kommen zu jeder Zeit an ihre Häuser, da werden Gespräche geführt, damit das funktioniert“, sagt Gregor Zehe.

Der Ortsbürgermeister weiß auch: „Nicht alle sind begeistert von der langen Bauphase. Das liegt aber auch daran, dass die Menschen nicht sehen, was hier alles gemacht wird.“ Das kann der Polier der Baustelle, Dietmar Dziendziel, bestätigen: „Früher hat man ganz anders gearbeitet, da waren bei so einem Projekt 20 Arbeiter auf der Baustelle, aber man hatte noch nicht die Maschinen wie heute und andere Arbeitsabläufe.“ Er erklärt weiter: „Heute machen wir an einer Stelle ein Loch auf, wechseln die Anschlüsse und machen abends wieder zu. Wenn die Anwohner dann von der Arbeit kommen, sehen sie gar nicht, wieviel passiert ist und sie meinen, es ginge nicht voran.“

In zwei Bürgerversammlungen wurde das Bauprojekt vorgestellt. Der Grundcharakter der Straße wird erhalten bleiben. Die Fahrbahn ist 5,50 Meter breit, es gibt auf beiden Seiten Bordsteine und es wird auf Grünanlagen verzichtet. „Wir wollen den Verkehrsraum nicht einengen. Bisher waren keine Bäume oder Grünflächen im Straßenbereich, und das bleibt so“, so Gregor Zehe.

Ändern wird sich durch die Bauarbeiten, dass die Vorfahrten eindeutiger geregelt sind. Die Kirchstraße hat vor den Seitenstraßen Vorfahrt und das ist, neben der Beschilderung, mit einem durchgehenden Bordstein kenntlich gemacht. Neu ist ebenfalls, dass die Bordsteine an wichtigen Querungspunkten abgesenkt sind, so dass Menschen mit Rollatoren, Rollstühlen oder Kinderwagen problemlos die Straßenseite wechseln können. „Der Vorsitzende des Beirates für Menschen mit Behinderung, Frank Schäfer, hat uns diese Anregung gegeben, die wir sehr gut finden und aufgegriffen haben“, berichtet Gregor Zehe.

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