In Weiß in die Wallfahrtszeit

Klausen · Bei der Klausener Wallfahrt haben die Organisatoren in diesem Jahr ein paar neue Akzente gesetzt. Traktoren sollen gesegnet werden. Eine biblische Weinprobe ist angedacht. Und bei Glaubensfragen im Alltag sollen Experten mit ihrem Wissen weiterhelfen. Daneben kommen Bischöfe zu den großen Marienfesten und zehntausende Pilger aus der Region zu den rund 150 Wallfahrtsmessen.

 Pater Albert legt ein Faltblatt aus. Darin stehen die Termine. Ganz neu ist die Traktorenwallfahrt im Oktober. TV-Foto: Christina Bents

Pater Albert legt ein Faltblatt aus. Darin stehen die Termine. Ganz neu ist die Traktorenwallfahrt im Oktober. TV-Foto: Christina Bents

Klausen. Die Franziskanermönche tragen braun, die Benediktiner schwarz, und die Dominikaner haben schwarze und weiße Kleidung in ihrem Schrank. Diese tragen sie zu verschiedenen Zeiten. Pater Albert Seul, Dominikanerpriester in Klausen, sagt dazu: "Wir haben eine weiße Ordenstracht mit Gürtel und Kapuze und haben eine schwarze Capa, das ist eine Art Mantel zum Umhängen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass die Dominikanerpriester in der Osternacht feierlich den schwarzen Mantel ausgezogen und in Weiß weiter zelebriert haben." Der Klausener Priester vermutet, dass der Umhang wegen der kalten Temperaturen im Winter angelegt wurde und das Weiß symbolisch zu verstehen ist. In diesem Jahr wird in Klausen nach Ostern die Wallfahrtssaison wieder starten. Die Patres werden in weißer Ordenskleidung unterwegs sein. Gleich zur Eröffnung am 30. April wird der Leiter der Ordensprovinz, Johannes Bunnenberg aus Köln, anreisen. Die pilgerstärkste Wallfahrt wird dann die Motorradwallfahrt am 4. Mai sein, zu der in der Vergangenheit zwischen 800 und 3000 gläubige Motorradfans kamen. Musikalisch geht es mit dem Mosel Musikfestival am 20. Juli weiter. Dann wird Domorganist Josef Still aus Trier mit der Camerata Cusana Stücke von Bach spielen. Im August und September zu den Marienfesten Himmelfahrt und Gedächtnis der Schmerzen Marias kommen die Weihbischöfe Stefan Zekorn aus Münster und Jörg Michael Peters aus Trier. Besonders freut sich Pater Albert Seul auf den Vortrag von Jan-Uwe Rogge zum Thema "Kinder brauchen Werte". Dorf geschichte (N)

"Wir konnten für das Thema Glaube im Alltag Jan-Uwe Rogge gewinnen. Er ist ein unterhaltsamer Redner und hat gemeinsam mit Anselm Grün ein Buch geschrieben", sagt der Pater. Weihbischof Zekorn sei ebenfalls interessant für Klausen: Er war lange Zeit Wallfahrtsdirektor in Kevelaer. Neu ins Leben gerufen wird in diesem Jahr eine Traktorenwallfahrt. Sie soll am 5. Oktober stattfinden. Premieren sind auch die biblische Weinprobe mit Kalle Grundmann und ein Adventskonzert mit dem Posaunenchor des Radiosinfonieorchesters des SWR Stuttgart am 28. November. Zu diesem Zeitpunkt werden Pater Albert und seine drei Klausener Mitbrüder in den schwarzen Mantel gehüllt sein. Denn das passiert zwischen Allerheiligen und Allerseelen. Weitere Informationen gibt es im Faltblatt, das in der Kirche ausliegt, oder im Internet unter wallfahrtskirche-klausen.deExtra

Insgesamt gab es in Klausen im vergangenen Jahr 430 Messen, davon waren 155 Wallfahrtsmessen und 107 Andachten für Pilger. Die größte Wallfahrt war die Motorradwallfahrt mit rund 800 Besuchern. Die Orte Wittlich, Dreis und die Pfarreiengemeinschaft aus Trittenheim gehören zu den größten Fußpilgergruppen. Den weitesten Weg haben Pilger aus dem Koblenzer Raum. Ihre 60. Wallfahrt nach Klausen feierten die Fußpilger aus Orscholz im vergangenen Jahr. Mit Kardinal Meißner war 2013 zum ersten Mal seit 565 Jahren wieder ein Kardinal in Klausen. chbExtra

Wandern macht Spaß. Viele Menschen - vielleicht auch eure Eltern - unternehmen Touren mit Rucksack und Wanderstock, zum Beispiel auf dem Eifel- und auf dem Saar-Hunsrück-Steig: Doch man kann auch aus anderen Gründen unterwegs sein. Zum Beispiel, weil man Gott besonders nah sein will. Dann sagt man statt wandern pilgern oder eine Wallfahrt machen. Eine Wallfahrt kann man mit dem Auto unternehmen, aber auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad oder Motorrad. Das Ziel ist häufig eine Wallfahrtskirche wie die in Klausen. Manche haben fürs Pilgern besondere Gründe: Sie haben einen Fehler gemacht, bereuen ihn und wollen ihn wiedergutmachen. Das heißt büßen oder Buße tun. Oder man will Gott danken, weil man eine Krankheit überstanden oder eine Prüfung geschafft hat. iro

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