In Wittlich geht es auf den Straßen zwölf Mal rund

Wittlich · Kreisstadt ist Wittlich schon seit vielen Jahren. Inzwischen ist die Kommune auch eine richtige Kreiselstadt geworden. Ein Dutzend dieser Kreisverkehre gibt es innerhalb des Stadtgebiets. Und noch einige drum herum. Zwei Firmen übernehmen freiwillig die Pflege und Unterhaltung der Kreisel-Innenflächen. Während die in der Zuständigkeit des Landesbetriebs Mobilität eher schlicht daherkommen, gibt es für die von der Stadt betreuten sogar richtige Gestaltungskonzepte.

Wittlich. Müssen es wirklich zwei sein? Diese Frage erregte vor zehn Jahren die Gemüter in Wittlich. Damals wurde bekannt, dass am Ortsausgang der Kernstadt Richtung Neuerburg zwei Kreisverkehrsplätze gebaut werden sollen, damit der Verkehr unweit des Kaufhauses Bungert läuft wie geschmiert. Heute stellt keiner mehr diese Frage. Seit 2001 sind in der Stadt insgesamt ein Dutzend Kreisel gebaut worden. Zwei weitere waren in der Diskussion und wurden nicht eingerichtet.
Warum gibt es Kreisel? Was im Rest des Landes gilt, das gilt in diesem Fall auch in Wittlich. Kreisverkehre machen das Autofahren sicherer. Es wird nicht so schnell gefahren und mehr Autos können den Verkehrsknoten passieren als bei einer Kreuzung mit Ampeln. Das mit dem sicherer hat gerade beim ersten Kreisel Burgstraße/Friedrichstraße in der Oberstadt lange nicht so recht funktioniert. Am Kreiselarm Richtung Norden gabeln sich Kalkturmstraße und Koblenzer Straße. Dort gab es seit 2001 immer wieder Kollisionen. Inzwischen ist dort Ruhe eingekehrt.
Wer ist für die Gestaltung der Kreisel verantwortlich?
Von Wiese über Wingert bis zur blühenden Landschaft. Wittlichs Kreisel sind unterschiedlich aufwendig gestaltet. Jährlich rund 6000 Euro lässt sich Ulrich Schmitt (Gartenland Schmitt) die Gestaltung des Kreisels am Vitelliuspark (L 141) kosten. Diesen Kreisel gibt es seit 2006, und seit 2007 sorgt das Team des Gartenlands zwei Mal im Jahr dafür, dass es wächst und blüht. Im September werden die Begonien gegen Heidekraut ausgetauscht, sagt Schmitt. Die Idee für die Kreisel-Patenschaft hatte Schmitt, als die neue Anbindung der Straße "Alte Garnison" an die L 141 gebaut wurde. "Das war eine gute Entscheidung", sagt Ulrich Schmitt.
Die Firma Aldi hat für den Kreisel unweit des Zentrallagers die Bepflanzung und die Pflege übernommen, sagt Jan Mußweiler, Sprecher der Stadtverwaltung Wittlich. Patenschaftsanfragen nimmt die Stadt jederzeit entgegen.
Für acht andere Kreisel ist die Stadt zuständig. Rund 20 000 Euro kosten Gestaltung und Pflege jährlich. Dazu zählt unter anderem auch der Kreisel am Hela-Baumarkt aus dem Jahr 2010. Für dessen Gestaltung hatten die Stadtwerke mehrere Vorschläge gemacht. Der Bau- und Verkehrsausschuss entschied sich für eine Kombination aus angedeutetem Acker und Weinberg. Nach Auskunft Mußweilers bedeutet diese für die Stadt treffende Gestaltung auch noch einen besonders niedrigen Unterhaltungsaufwand.
Der unweit entfernt gelegene jüngste Kreisverkehrsplatz in der Stadt (2011) an der Edisonstraße wird im kommenden Jahr erblühen. Dort wird im kommenden Frühjahr eine auf den Standort abgestimmte Saatmischung mit 30 verschiedenen Sorten verteilt. Wie das aussieht, lässt sich auf den Testbeeten in der Kalkturmstraße begutachten.
Für die neuen Kreisel am Missionshaus St. Paul und am Umspannwerk ist der Landesbetrieb Mobilität allein zuständig. Der neue Kreisverkehrsplatz bei Wengerohr liegt auf Plattener Gemarkung.
Welche Kreisel sind nicht umgesetzt worden? Mit dem Bau der Schlossgallerie stellte sich der Stadtrat die Frage, wie der Verkehr in der Oberstadt künftig fließen soll. Vor allem der Zentrale-Omnibus-Bahnhof sorgt mit den zahlreichen nach Schulschluss an- und abfahrenden Bussen für teils chaotische Zustände. Abhilfe sollte ein Kreisel schaffen. Der hätte rund um den ZOB geführt. Doch dieses Vorhaben scheiterte an Bedenken, dass der Bushalteplatz vom Verkehr umzingelt würde.
Am fehlenden Platz scheiterten bisher Bemühungen, an der Schneck-Kreuzung unweit der Lieser einen Kreisel einzurichten. Der Verkehr an diesem Knotenpunkt am Rande der Altstadt wird besonders zum Leidwesen der Autofahrer aus der Feldstraße immer noch per Ampel geregelt.

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