Markt In Wittlich beginnt der Krammarkt wieder: Eine Unterhose ist kein Apfel

Wittlich · Der Wittlicher Krammarkt kann am Freitag in Wittlich wieder starten. Er findet auf dem Parkplatz in der Karrstraße statt – wegen der Hygieneverordnung. Die hat es in sich und ist deutlich strenger als bei Wochenmärkten. Foto: Christina Bents

 Das Foto zeigt, dass es möglich ist, die vorgegebenen Abstands- und Besucherregeln für Krammärkte einzuhalten. Zwischen den Ständen ist aber nochmehr  Abstand sinnvoll.

Das Foto zeigt, dass es möglich ist, die vorgegebenen Abstands- und Besucherregeln für Krammärkte einzuhalten. Zwischen den Ständen ist aber nochmehr  Abstand sinnvoll.

Foto: Christina Bents

Die Hygienevorschriften für Krammärkte, die vom Land Rheinland-Pfalz herausgebracht wurden, sind schon knackig. Darin sind einige Hürden, die nur schwierig umzusetzen sind. Beispielsweise müssen zwischen den Standreihen sechs Meter Abstand sein, zwischen den einzelnen Ständen drei Meter. Es muss einen zentralen Eingang geben, und es gibt Personenbegrenzungen, pro Person müssen zehn Quadratmeter Fläche eingerechnet werden.

„Es ist für die betroffenen Händler im Bereich eines Angebots von Textilien oder Dingen des täglichen Bedarfs völlig unverständlich, dass sich auf einem, wie in Wittlich, fast auf Sichtweite stattfinden Wochenmarkt, jeder Kunde ohne Einlasskontrolle und ähnliches bewegen darf“, sagt Marktbeschicker Gerd Esch.

Weiter erklärt er: „Im Bereich des Krammarkts gibt es aber Desinfektionszwang, eine Einbahnstraßenregelung, nur eine Person auf zehn Quadratmetern und etliches mehr wird hier verlangt.“

Abschließend fragt er: „Was unterscheidet einen Obststand, bezogen auf die Gefährdung der Besucher, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, von einem Textilstand?“

Trotz der erheblichen Hürden rechnet Gerd Esch damit, dass etwa 80 Prozent der Händler am 5. Juni in Wittlich sein werden und ist froh, dass man die Möglichkeit von seiten der Stadt geschaffen hat, den Parkplatz in der Karrstraße für den Krammarkt zu nutzen. „Wir konnten jetzt zwei Monate in Wittlich den Markt nicht machen und sind bereit, hier wieder unsere Waren anbieten zu können“, so der Händler. Bis es soweit war, gab es einen Vororttermin, indem ein Plan zum möglichen Aufbau der Stände zwischen Stadtverwaltung und Marktkaufleuten durchgesprochen wurde.

Gerd Esch hat keine Bedenken, dass Marktkaufleute oder Besucher sich nicht an die Regeln halten würden. „Bei verschiedenen Märkten, beispielsweise in Adenau, in Lebach, Neunkirchen, im belgischen St. Vith oder in Luxemburg beim Glacis Markt haben wir schon sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Marktbesucher waren sehr verantwortungsbewusst und die Kaufleute sehr diszipliniert“, so der Marktbeschicker aus eigener Erfahrung.

Ob alle Krammärkte im näheren Umfeld zukünftig wieder stattfinden können, ist derzeit noch offen, denn nicht überall sind die örtlichen Gegebenheiten so, dass man die Hygienevorschriften mit den vorgeschriebenen Abständen und der Absperrung des Geländes durchführen kann.

„Es ist aber auch klar, dass die Erfüllung der gestellten Vorgaben einen hohen organisatorischen und finanziellen Anspruch an die beteiligten Marktkaufleute und Veranstalter stellt,“ so Gerd Esch.

Der Wegfall einer großen Zahl von Marktveranstaltungen bringt eine Vielzahl der beteiligten Marktkaufleute in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten.

Der für den 12. Juni vorgesehene Markt in Kröv ist bereits abgesagt, Veranstaltungen in Prüm, Hillesheim oder Adenau werden unter Auflagen durchgeführt. Für Bitburg und Daun liegen noch keine Entscheidungen der zuständigen Behörden vor.

Der Krammarkt in Wittlich findet am Freitag, 5. Juni von 9 bis 18 Uhr auf dem Parkplatz in der Karrstraße statt. Es besteht Mundschutzpflicht für Besucher, Standbetreiber und deren Personal.

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