Informationen für Winzer: Gegen Roten Brenner spritzen

Nach dem allgemeinen Austrieb der Weinreben hat der Flug des Traubenwicklers begonnen. Winzer sollten in den kommenden Tagen eine Spritzung gegen den Roten Brenner einplanen.

Trier. Das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel gibt in seiner aktuellen Ausgabe des Rebschutzdienstes Empfehlungen für Winzer zur Schädlingsbekämpfung.

Lage: Lagen- und sortenbedingt sind die Reben im Entwicklungsstadium deutlich sichtbarer grüner Triebspitzen bis hin zum Drei-Blatt-Stadium. In den nächsten Tagen sollten steigende Nachttemperaturen und hochsommerliche Tagestemperaturen für eine zügige Weiterentwicklung der Rebtriebe sorgen.

Kräuselmilbe: In gefährdeten Anlagen sollten die begonnenen Behandlungen mit einem genehmigten Netzschwefelpräparat (beispielsweise Thiovit Jet mit 3,6 kg/ha) fortgesetzt werden. Aufgrund der fortgeschrittenen Rebentwicklung darf wegen Verbrennungsgefahr kein Öl mehr zugesetzt werden.

Blattgallmilbe: Bei starkem Vorjahresbefall gilt die gleiche Empfehlung wie bei der Kräuselmilbenbekämpfung. So lange kein Gescheinsbefall erfolgt, sind Blattgallen jedoch harmlos.

Rhombenspanner: Aufgrund des Witterungsverlaufs und des jetzt zügigen Wachstums ist eine Behandlung nicht mehr notwendig.

Springwurm: Bei mehr als fünf Larven pro Stock sollte umgehend eine Behandlung mit Steward (0,05 kg/ha), Mimic (0,2 l/ha) oder SpinTor (0,04 l/ha, bienengefährlich) erfolgen. Meist ist eine zweite Behandlung im Abstand von zehn Tagen erforderlich.

Rote Spinne: Sollte jetzt Blattbefall festgestellt werden, kann ein Akarizid wie Apollo (0,12 l/ha), Masai (0,1 kg/ha), Envidor (0,32 l/ha, bienengefährlich) oder Ordoval (0,16 kg/ha) eingesetzt werden.

Phomopsis: Bei der vorherrschenden Trockenheit ist die Infektionsgefahr momentan gering. Bei stärkerem Auftreten von Symptomen (schwarze Punkte auf hellem einjährigen Holz und schiffchenförmige Aufreißungen) wird jedoch vor zu erwartenden Niederschlägen eine Bekämpfung mit einem zugelassenen Fungizid wie beispielsweise Delan WG (0,3 kg/ha), Dithane NeoTec (0,8 kg/ha), Folpan 80 WDG (0,6 kg/ha), Polyram WG (0,8 kg/ha) oder Tridex DG (0,8 kg/ha) empfohlen.

REBSCHUTZ DIENST



Roter Brenner: In den letzten Jahren wurde wieder ein vermehrtes Auftreten dieser Krankheit beobachtet. Je nach Intensität des Vorjahresbefalls ist ab Drei-Blatt-Stadium vor den nächsten Niederschlägen eine Behandlung einzuplanen. Mittel: siehe Phomopsis.

Hinweis für Pheromonanwender: Die Pheromondispenser sollten jetzt ausgebracht sein. Laut Förderrichtlinie müssen die notwendigen Pheromonfallen (ein Fallenpaar pro 30 Hektar Rebfläche) zur Flugüberwachung aufgehängt, mindestens einmal pro Woche kontrolliert und schriftlich dokumentiert werden.

Herbizideinsatz: Generell ist darauf zu achten, dass ein Her bizideinsatz nur innerhalb von Rebflächen erlaubt ist. Befestigte Flächen und Weinbergsränder dürfen nicht behandelt werden. red

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