Initiative fordert Ratsbeschluss für Wittlich

Die Bürgerinitiative Großlittgen hat den Gemeinderat aufgerufen, sich solidarisch mit den mehr als 300 Bürgern zu zeigen, die sich für eine Zuordnung des Orts zu Wittlich-Land ausgesprochen haben. Die Initiative wirft Bürgermeister Wolfgang Schmitz Blockade-Politik vor und lobt den Orts-Bürgermeister für seine Weitsicht.

Großlittgen. Heute Abend wird der Großlittger Gemeinderat auf Betreiben der Bürgerinitiative Großlittgen (BI), die in diesem Punkt mit der Wählergruppe Antony zusammenarbeitet, über das Thema Kommunalreform diskutieren. Die BI hat nach eigenen Angaben mehr als 300 Unterschriften für eine Zuordnung von Großlittgen zu Wittlich-Land gesammelt. Großlittgen ist mit seinen rund 1000 Einwohnern zweitgrößter Ort der Verbandsgemeinde (VG) Manderscheid.

Vor diesem Hintergrund hat die BI die Ratsmitglieder in einem Schreiben aufgefordert, sich mit "der großen Zahl der Bürger" solidarisch zu zeigen und ebenfalls für Wittlich als künftigem Verwaltungssitz zu stimmen. Es gehe um das Interesse und das Gemeinwohl der Ortsgemeinde, erklärt die BI, die aber auch einräumt, dass der Großlittger Rat keine Entscheidungsbefugnis in Sachen Kommunalreform besitzt.

Die Initiative wirft dem Bürgermeister der zur Fusion aufgerufenen VG Manderscheid eine "vergebliche" Blockadepolitik zum Erhalt der jetzigen VG vor. Dies berge die Gefahr, dass Großlittgen bei einer Zwangsfusion 2013 gegen den Willen der Bürger "sonst wo einer Gebietskörperschaft" zugeordnet werde und Prämienzahlungen für freiwillige Veränderungen im Sinne der Kommunalreform verloren gingen, heißt es.

Die Bürgerinitiative lobt die "Weitsicht und die Verantwortung" von Ortsbürgermeister Karl-Heinz Hubo. Hubo hatte in der Vergangenheit erklärt, er spreche sich für eine Zuordnung von Großlittgen zu Wittlich-Land aus, sofern Manderscheid als Verwaltungssitz nicht zu halten sei. Er hatte jedoch auch betont, sich zunächst für die weitere Eigenständigkeit der VG einzusetzen.

Grüne halten Bestand der VG für möglich



Bei ihrer Argumentation bezieht sich die Bürgerinitiative auf Pressemitteilungen des Innenministeriums, in denen es heißt, die VG Manderscheid werde in ihren derzeitigen Grenzen keinen Bestand haben (siehe Artikel unten).

Sie wehrt sich entschieden gegen die Kritik der Grünen in der VG Manderscheid. Die Grünen hatten die Aussage der BI als falsch bezeichnet, es sei Fakt, dass die Verbandsgemeinde in zwei Jahren in ihren jetzigen Grenzen aufgelöst werde. Die Grünen sehen einen Fortbestand der VG mit Hilfe einer Fusion oder einer Vergrößerung als Möglichkeit an.

Die Sitzung des Gemeinderats Großittgen im Pfarrheim beginnt heute um 19 Uhr. Neben dem Antrag der Wählergruppe Antony zur Kommunalreform stehen der Haushalt, ein Antrag auf bessere Bürgerbeteiligung der WG Antony, die Widmung der Straßen im Neubaugebiet "Im Burcken" und eine Einwohnerfragestunde auf der Tagesordnung.

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