Initiative lehnt Windräder im Idarwald ab

Allenbach/Wirschweiler · Ein Gelände bei Allenbach und Wirschweiler soll für rund zehn jeweils 180 Meter hohe Windräder vorgesehen werden. Die Bürgerinitiative Energiewende mit Vernunft läuft dagegen Sturm.

Allenbach/Wirschweiler. Im Idarwald bei Allenbach/Wirschweiler soll ein Gelände für rund zehn jeweils 180 Meter hohe Windräder ausgewiesen werden. Die neue Bürgerinitiative Energiewende mit Vernunft Idarwald-Allenbach/Wirschweiler sieht deshalb die Kernzone des Naturparks Saar-Hunsrück und dessen Bedeutung als Naherholungsgebiet in Gefahr und hat nun vor, das Vorhaben abzuwenden. "Wir wollen zeigen, dass die Bürger gegen diesen Plan sind", betont Jürgen Schneider von der Initiative. Am Donnerstag, 11. Dezember, will der Verbandsgemeinderat Herrstein endgültig über den Flächennutzungsplan Windkraft und auch über das Allenbacher Gebiet abstimmen.
"Deshalb ist es noch nicht zu spät", sagt Chris Himschoot, weiteres Mitglied der Bürgerinitiative. "Wenn andere Bürger die Mitglieder des Verbandsgemeinderates persönlich um ein Nein bitten, stimmen diese hoffentlich dagegen." Mit Flyern informiert die Initiative Bürger über ihr Anliegen.
Eine Liste mit Kontaktdaten der Ansprechpartner im Verbandsgemeinderat sowie weitere Argumentationshilfen findet man auf der Internetseite www. finger-weg-vom-idarwald.de. "So richtig bekommen Bürger die Bedrohung unseres Standorts gar nicht mit. Hier soll eine langfristig positive Entwicklung der Region auf Kosten des kurzfristigen Profits ad absurdum geführt werden, das kann nicht der richtige Weg sein", kritisieren die Gegner.
Bis zur Sitzung am 11. Dezember wolle die Bürgerinitiative nichts unversucht lassen, Einfluss geltend zu machen, damit das Naherholungsgebiet Idarwald-Allenbach/Wirschweiler nicht in den Flächennutzungsplan Windkraft aufgenommen werde.
Es gibt offenbar eine klare Absprache zwischen den sechs Gemeinden Allenbach (da stimmte der OG-Rat mehrheitlich für die Ausweisung der Fläche), Kempfeld, Bruchweiler, Langweiler, Sensweiler und Wirschweiler. Eine einzige Windkraftfläche soll es geben, eine Verspargelung müsse verhindert werden. Das nun ins Auge gefasste Gebiet gehört übrigens zum Staatswald: Sollten Windräder errichtet werden, gebe es nur einen Bruchteil an Einnahmen im Vergleich zum Profit, den gemeindeeigene Flächen abwerfen.
Der frisch nominierte CDU-Bürgermeisterkandidat Stephan Dreher stellt mit Blick auf die VG-Ratssitzung klar: "Jeder aus unseren Reihen darf so stimmen, wie er es für richtig hält." Es gelte abzuwägen: Man könne nicht ignorieren, dass sich die sechs Gemeinden wohl einig seien und es ein Votum seitens der Allenbacher für die Fläche gebe.
Die SPD-Fraktion gab bislang keine Stellungnahme ab. Was rauszuhören ist: Die Sozialdemokraten diskutieren intensiv, nehmen jedes einzelne Gebiet kritisch und zum Teil auch kontrovers unter die Lupe. Dreher hatte bei seiner Nominierung deutlich gemacht, dass er die SPD dazu auffordere, mit der CDU zu reden, um einen gemeinsamen Beschluss zu ermöglichen. Bislang habe es keinen Kontakt gegeben, berichtet der Herborner. Die FDP bezieht klar Position: Die Windkraftpläne in Allenbach seien mit dem Nationalpark schlicht nicht verträglich. vm

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