Insolvenzverfahren: Hotel Moselpark in Bernkastel-Kues ist in großen Finanznöten

Bernkastel-Kues · Das Hotel Moselpark auf dem Kueser Plateau steckt in großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Der Betreiber des Hotels hat ein vorläufiges Insolvenzverfahren beim Amtsgericht Wittlich beantragt.

Insolvenzverfahren: Hotel Moselpark in Bernkastel-Kues ist in großen Finanznöten
Foto: Klaus Kimmling

Ruhige Lage, ein umfassendes Wellnessangebot, Tanzbar, Kegelbahn, mehrere Tagungsräume und eine Veranstaltungshalle für bis zu 450 Personen: Das Hotel Moselpark auf dem Kueser Plateau gehört zu den größten und bekanntesten Häusern in der Region. Es verfügt über 110 Zimmer und 33 Apartments. Doch jetzt steckt es in großen Schwierigkeiten und befindet sich in einem vorläufigen Insolvenzverfahren.

Beantragt hatdas Verfahren der Hotelbetreiber, die seit April 2012 existierende St. Stephanus Hotelbetriebsgesellschaft mbH, Bernkastel-Kues. Als Geschäftsführer fungiert seit Januar dieses Jahres der in der Schweiz lebende Geschäftsmann Rainer Matthias Bast. Die Trierer Rechtsanwältin Christine Frosch wurde zur vorläufigen Insolvenzverwalterin bestellt.

Derzeit werden die Optionen für eine Sanierung des Hotelbetriebs und den Erhalt der Arbeitsplätze geprüft. Christine Frosch: "Die Buchungssituation ist gut, der Geschäftsbetrieb kann in den nächsten Monaten aufrechterhalten werden. Weiterhin stehen wir in Verhandlungen mit einem Investor. Wir sind zuversichtlich, dass sämtliche Arbeitsplätze erhalten werden können."

Zuvor seien bereits über eine Insolvenzgeldvorfinanzierung rückständige Gehälter an die 75 Mitarbeiter des Hotels Moselpark ausgezahlt worden. Das überregional bekannte Hotel wurde 1983 von der "Alpha Fond"-Fondsgesellschaft gebaut und mit einer Gala-Show mit den damaligen Unterhaltungsgrößen Dschinghis Khan und Erik Sylvester eingeweiht. Die weitläufige Anlage verfügt unter anderem über Schwimmbad, Sauna,Tennisplätze, Tagungsräume, Tanzbar und 400 Parkplätze. Große Firmen nutzten das Hotel das Ort für Tagungen. Selbst Nato-Treffen mit hochrangigen Militärs fanden dort statt.

Im August 2002 checkte der damalige Bundesaußenminister Joschka Fischer dort ein und joggte von dort über das Kueser Plateau. Im März dieses Jahres nächtigte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier in dem Haus. In den 1980er Jahren hatte Kulturmanager Hermann Lewen im Keller des Hotels sein Büro. "Stadt und Region brauchen ein Hotel dieser Größe", sagt er. Das Problem sei der über Jahre andauernde Renovierungsstau. Auch die Besitzverhältnisse hätten mehrfach gewechselt.

2010/11 war im Gespräch, dass das Hotel Teil des in der Stadt geplanten Projekts Gesundheit und Wein wird. Der damalige Besitzer, ein Wohnbau-Unternehmen vom Bodensee, wollte vier bis fünf Millionen Euro in den Umbau investieren. Geschehen ist nichts. Weder der Umbau noch das Projekt kamen zustande. Das Hotel sei der größte Beherbergungsbetrieb in der Region, sagt Stadtbürgermeister Wolfgang Port. "Von daher ist es wichtig", betont er. Zum Hotel gehört die Mosellandhalle, als Ort für Tagungen und kulturelle Veranstaltungen. Sie ist im Besitz der Stadt, aber an den Betrieb verpachtet. In die Sanierung hat die Stadt vor einiger Zeit etwa 100.000 Euro investiert.

Hermann Lewen, der auch für das Kulturprogramm der Stadt zuständig ist, hat dort bereits kulturelle Veranstaltungen bis Ende 2017 geplant. "Ohne Mosellandhalle kein Hotel, ohne Hotel keine Mosellandhalle", sagt er. "Ohne Mosellandhalle funktioniert auch das Hotel nicht", pflichtet der Stadtbürgermeister bei.

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