Integration Integration auf dem Fluss

Bernkastel-Kues · „Gemeinsame Erlebnisse verbinden“ ist das Motto des Bündnisses für Menschlichkeit und Zivilcourage . Mehr als fünfmal so viele Teilnehmer als erwartet folgen der Einladung des Vereins zu einer Schiffstour.

 Ankunft in Traben-Trarbach: Fast fünfmal so viele Teilnehmer wie erhofft sind mitgefahren.

Ankunft in Traben-Trarbach: Fast fünfmal so viele Teilnehmer wie erhofft sind mitgefahren.

Foto: Barbara Gollan

Einander kennen und verstehen lernen, das ist das Ziel, wenn das Bündnis für Menschlichkeit und Zivilcourage e.V. alljährlich zu einem Sommerfest einlädt. In diesem Jahr kam es anders: Im Mai verstarb der Vorsitzende des Vereins Lothar Zirbes, und das Sommerfest wurde erst einmal auf Eis gelegt. Aber ganz ohne Veranstaltung wollte man das Jahr dann doch nicht verstreichen lassen, und so organisierten die verbliebenen Vorstandsmitglieder eine Schifffahrt auf der Mosel von Bernkastel-Kues nach Traben-Trarbach. Neben der Fahrt selbst wurden den Teilnehmern eine Stadtführung in Traben-Trarbach, eine Kellerführung in der Villa Böcking und ein Döner-Essen geboten.

Erklärtes Ziel des Tages: Die neue Heimat und einander besser kennen und verstehen lernen. Vereinsintern rechnete man mit ungefähr 50 Anmeldungen. Schriftführer Alfons Meyer: „Am Vorabend der Veranstaltung hatten wir sage und schreibe 280 Anmeldungen.“ 240 davon kamen. Dazu der Kassierer Hans Peter Kuhn: „Wir wussten, das wird sowohl eine logistische wie auch eine finanzielle Herausforderung für unseren Verein“. Der Ehrenamtsbeauftragte der VG Bernkastel Alfred Becker begrüßte die Gäste. Auch Hiltrud Kolz sowie Gesine Becker, die sich in der Bernkasteler Kleiderkammer engagieren, waren mit an Bord. Ebenso Hiltrud Wagner, die an diesem Tag für die Betreuung der zahlreichen Kinder verantwortlich zeichnete. Nach der Ankunft ging es in drei Gruppen aufgeteilt abwechselnd zur Führung, der Kellerbesichtigung und zum Essen. Die große Anzahl der Gäste war auch für den Trarbacher Dönerimbiss-Betreiber eine schweißtreibende Angelegenheit.

Doch alles klappte besser als gedacht, es wurde ein schöner und informativer Tag für alle Beteiligten, der sogar noch positive Ereignisse nach sich zieht: Der 26-jährige aus Afghanistan stammende Bakthavar Shinwari arbeitet seit einem Jahr in einer Schulmöbelfabrik in Gonzerath und konnte einem 24-jährigen Landsmann nach einem Telefonat mit seinem Chef eine Arbeit in Aussicht stellen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort