Intensiver Schlagabtausch über ein unerwartet teures Abschiedsfest

Thalfang · Das Abschiedsfest für Ex-Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo ist um 7500 Euro teurer ausgefallen als geplant. Richard Pestemer äußert sich als einziges Ratsmitglied kritisch dazu und wird selbst scharf kritisiert.

Thalfang. Noch bevor der Nachtragshaushalt der Verbandsgemeinde Thalfang vorgestellt wurde, sagte Richard Pestemer (FWG): "Wir enthalten uns bei der Abstimmung dazu." Als Grund gab er die Erhöhung der Kosten für die Verabschiedung des einstigen Bürgermeisters Hans-Dieter Dellwo an. 2000 Euro waren ursprünglich eingeplant worden, 9500 Euro sind es geworden. Pestemer räumte ein, dass er selbst im Festausschuss gewesen sei und es versäumt habe, nach den Kosten zu fragen. "Im Ausschuss wurde nie über Geld geredet", sagte Pestemer und plädierte dafür, Dellwo an den Mehrkosten zu beteiligen.
Dafür gab es scharfen Gegenwind. Detlef Jochem (SPD) sagte: "Im Fußball würde man das öffentliches Nachtreten nennen." Gereon Haumann meinte: "Das ist grobes Foulspiel." Alle Fraktionen seien im Festausschuss gewesen. Es sei um einen würdigen Rahmen nach 23 Jahren gegangen, die Dellwo intensiv gewirkt habe. Das Fest sei eher bescheiden gewesen. Doch seien viele Gäste aufgrund des hohen Ansehens von Dellwo gekommen. Haumann: "Bei an die 300 Gästen kann man nachher nicht sagen: Och, die Party hat etwas gekostet! Sie waren Mitveranstalter, Herr Pestemer, und hätten fordern müssen, das kleiner zu machen." Auf TV-Anfrage, was die größten Posten der Mehrkosten waren, sagte Bürgermeister Marc Hüllenkremer: "Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann ich dazu nichts sagen."
Auf mehrere Nachfragen hin kam schließlich heraus, dass im Nachtragshaushalt 7500 Euro zu viel an Personalkosten eingeplant worden waren. Hüllenkremer gestand den Fehler nach kurzzeitiger Diskussion ein und entschuldigte sich. Bei vier Enthaltungen wurde das Zahlenwerk mit einer Verschlechterung von rund 60 000 Euro im Ergebnishaushalt verabschiedet. mai

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