Gonzerath Neue Pläne sollen Firmen nach Gonzerath locken

Gonzerath · Bisher haben sich in dem geplanten Gewerbegebiet Hinter Kreuz bei Gonzerath keine Unternehmen angesiedelt. Zum Verdruss mehrerer Morbacher Parteien.

Interkommunale Zusammenarbeit in Gonzerath
Foto: Christoph Strouvelle

Viele Hoffnungen verbinden sich in der Einheitsgemeinde Morbach mit dem Gewerbegebiet Hinter Kreuz, das im Ortsteil Gonzerath in unmittelbarer Nähe der Auffahrt zur B 50 geplant ist.

Schließlich handelt es sich dabei um attraktive und verkehrsgünstig gelegene Flächen, für die auch schon ein Bebauungsplan vorliegt.

Doch kommen die Vermarktung und die Erschließung nicht in Schwung. Der Grund liegt darin, dass die Landesregierung die Kosten zur Erschließung des Gewerbegebietes erst dann bezuschussen möchte, wenn mindestens für die Hälfte der Gewerbefläche Absichtserklärungen von Investoren vorliegen, die sich dort niederlassen wollen. Und daran hapert es offenbar bislang.

Denn laut Manuel Blatt von der CDU, der den Antrag in der Sitzung ausführt, habe es sich bei den bisherigen Interessenten um kleinere Betriebe gehandelt, die einen geringeren Teil der Flächen in Anspruch nehmen wollten und denen die Planungssicherheit fehlt.

Deshalb haben die Fraktionen von FDP, FWM und CDU in der jüngsten Sitzung des Morbacher Gemeinderats einen Antrag eingebracht, der die Erschließung beschleunigen soll. „Nach Ansicht der Fraktionen ist diese Vorgehensweise nicht umsetzbar“, heißt es in dem Antrag. Unternehmen sei es nicht zu verdenken, dass diese wegen der fehlenden Sicherheit mittlerweile in anderen Gemeinden investiert hätten.

Lösungsansätze gibt es für die antragstellenden Parteien mehrere: Zum einen könnte die Gemeinde in Vorleistung gehen. Die Förderung gebe es auch nachträglich, sagt Manuel Blatt, Fraktionssprecher der CDU.

Als zweite Möglichkeit könnten die Erschließungskosten minimiert werden, wenn auf der anderen Seite der vorgesehenen Erschließungsstraße - dort steht derzeit ein Buchenwald, der zur Gemarkung Longkamp gehört – ebenfalls Gewerbebetriebe angesiedelt würden.

Durch ein gemeinsames interkommunales Gewerbegebiet unter dem Hut des Zweckverbands Humos könnten sich die Erschließungskosten ebenfalls reduzieren.

Der Vorteil: In diesem Fall könnten auch die Erschließungskosten der Werke, die im Antrag mit 2,4 Millionen Euro angegeben sind, vom Land mit 50 Prozent gefördert werden.

Würde das Gewerbegebiet alleine unter Federführung der Gemeinde erschlossen werden, müssten die Bürger die Erschließung über den Wasserpreis alleine finanzieren. „Ich kann nicht verstehen, dass man uns so behandelt“, kritisiert Achim Zender das Land für seine Förderrichtlinien. „Wir freuen uns, dass die Sache voran kommt“, sagt Frank Klein von der FDP. Anders Uwe Andretta von Bündnis90/Die Grünen, dem die Erweiterung des Gewerbegebietes und der damit verbundene Verlust des Buchenwaldes widerstrebt. Zudem fragt er, wo die Arbeitskräfte für die zusätzlichen Betriebe herkommen sollen.

„Was man in Mainz gerne sieht, ist die Chance des Interkommunalen“, sagt der Morbacher Bürgermeister Hackethal. Mit „Stand heute“ könne man mit höheren Förderquoten rechnen.

Für die gesamte Erschließung des Gewerbegebietes rechnet er mit Kosten in Höhe von etwa sieben Millionen Euro. Wobei diese Kosten noch nicht exakt errechnet worden seien.

„Mit den am Zweckverband Humos beteiligten Parteien müssten Gespräche geführt werden, ob eine Bereitschaft besteht, sich im Gewerbegebiet Hinter Kreuz zu engagieren“, sagt der Bürgermeister.

Mit zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung beauftragt der Gemeinderat, mit den Mitgliedsgemeinden vom Zweckverband Humos und der Ortsgemeinde Longkamp Verhandlungen aufzunehmen, um ein interkommunales Gewerbegebiet zu realisieren. Dieses soll im Rahmen des Zweckverbandes Humos umgesetzt werden.

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