Interkulturelle Wochen in Hinzerath

Im Rahmen der Interkulturellen Wochen stellen Bruni Kluss und Rüdiger Luckow ihre Skulpturen aus Holz und Ton aus. Das Thema: "Zusammenhalten - Zukunft gewinnen". Das Motto greift in diesem Jahr die zentrale Fragestellung "Wie soll das Zusammenleben in Deutschland zukunftsfähig gestaltet werden?" auf.

Hinzerath. (red) In ihren Arbeiten setzen sich Kluss und Luckow kritisch mit dem Thema Integration auseinander. So trägt etwa eine Tonskulptur von Bruni Kluss den Titel "Das Gerücht". Die Anmutung der Figuren, in Raku-Technik auf offenem Feld gebrannt, lädt den Betrachter zum genaueren Hinschauen ein. Viele weiße Kärtchen, um die Figuren herum angeordnet, sind beschriftet mit Aussagen, Fragen und Gedanken darüber, welche Ursachen und Wirkungen Gerüchte haben können.

Eine zentrale Rolle beim Thema "Zusammenleben in Deutschland" spielt für Rüdiger Luckow die Frage nach dem Umgang mit Immigranten.

Dabei, meint Luckow, könne man diese Frage in Zeiten der Globalisierung nicht mehr alleine auf Deutschland begrenzen. So thematisiert seine Skulpturengruppe "schäm' dich, europa" das Verhältnis Europas zu afrikanischen Flüchtlingen, die mit maroden Booten den lebensgefährlichen Weg über das Mittelmeer wagen.

Die etwa zwei Meter lange und 1,60 Meter hohe Skulptur zeigt ein aus Lindenholz geschnitztes Kanu, das von drei Eichenholz-Figuren kopfüber getragen wird. Der Betrachter betritt den Ausstellungsraum und geht gleichsam zusammen mit den Figuren in Richtung Meer ...

Die Ausstellungseröffnung wurde musikalisch untermalt, wobei die Gruppe "Kaleba" das Thema von Rüdiger Luckows "schäm' dich, europa" aufgriff und eine Überfahrt vom afrikanischen Kontinent intonierte. Die musikalische Erzählung ging, wie so oft in der Realität, mit dem Untergang des Flüchtlingsbootes aus. Obgleich sich doch der eine oder andere Zuhörer ein Happy End gewünscht hätte.

Am Freitag, 8. Oktober, um 19 Uhr wird der Film "Ertrunken vor meinen Augen" vorgeführt, der Europas Umgang mit Flüchtlingen zum Thema hat. Anschließend kann diskutiert werden.

Wer die Ausstellung, in der noch weitere Skulpturen und Zeichnungen zu sehen sind, besuchen möchte, kann dies noch bis zum 10. Oktober täglich von 14 bis 18 Uhr tun. In der gleichen Zeit hat auch das Café Pause geöffnet.

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