Internationale Gäste bei Viebig

Die Gäste bei der Eröffnung der Festwochen zum 150. Geburtstag von Clara Viebig in Eisenschmitt kamen aus Belgien, Holland, Luxemburg, Deutschland und sogar Kalifornien. Vorträge, eine Sonderausstellung und Wanderer auf den Spuren Viebigs genossen sie bei sommerlich angenehmen Temperaturen.

 Die Zuhörer des Vortrags zum Leben Clara Viebigs stoßen auf deren Geburtstag an. TV-Foto: Erich Gerten

Die Zuhörer des Vortrags zum Leben Clara Viebigs stoßen auf deren Geburtstag an. TV-Foto: Erich Gerten

Eisenschmitt. Die Auftaktveranstaltung zur Feier des 150. Geburtstages der Schriftstellerin Clara Viebig (1860-1952) glänzte in Eisenschmitt durch Vorträge voller Lebendigkeit und einer lockeren Atmosphäre bei sommerlich angenehmen Temperaturen. Bei der Eröffnung am Clara-Viebig-Brunnen schilderte Walter Densborn den in Eisen schmitt spielenden Roman "Das Weiberdorf" anhand der am Beckenrand angebrachten Figuren. Die sind voller Lebenslust dargestellt, zeigen aber auch die Probleme des im Umbruch befindlichen ehemaligen Eisenhüttendorfes Eisenschmitt in der Zeit vor 1900.

Er schilderte die Entstehungsgeschichte des von ihm mitinitiierten Brunnens in einer Zeit, in der Viebig in Eisenschmitt noch als verfemte Person galt, von der nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen wurde.

Aus Manderfeld/Belgien war eigens eine Besuchergruppe mit 31 Personen angereist, die auch die Sonderausstellung mit seltenen Ausgaben der Viebig-Bücher besichtigten. "Während der Tonbandvorführung, bei der Viebig aus der Novelle Frühlingsschauer liest, waren die Manderfelder so aufmerksam, da hätte man eine Stecknadel fallen hören", freute sich Ausstellungsmacher Dieter Polte aus Herzogenrath. Polte und seine Frau Marie-Luise führten zudem am Sonntag 35 Wanderer auf den Spuren Viebigs rund um Eisenschmitt. Alois Mayer begeisterte im Gemeindesaal 110 Zuhörer bei seinen mit Dias untermalten Schilderungen. Viebig habe die Eifel durch ihre literarischen Werke seinerzeit besser bekannt gemacht als dies Werbeprospekte vermögen, erläuterte er. Aber die Eifeler sahen sich anders, als Viebig sie beschrieben habe. Daher stieß Viebig oft auf Unverständnis. Ihre Werke wurden in der ganzen Welt bekannt. Auch die Besucher in Eisenschmitt waren international und kamen aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und ein Gast sogar aus Kalifornien, der von seiner Hunsrücker Ferienwohnung anreiste.

Gäste aus Belgien wurden oft gesehen. Einige standen bereits am Sonntagvormittag lange vor der offiziellen Öffnungszeit vor den Toren des Clara-Viebig-Zentrums (CVZ). Für Ortsbürgermeister Georg Fritzsche kein Problem, an Viebigs Geurtstagsfeier den Belgiern vorzeitig zu öffnen. Fritzsche verlas zudem die Grüße einer in Brasilien lebenden Enkelin von Clara Viebig.

Am nächsten Wochenende geht es in Eisenschmitt mit Lesungen, Wanderungen und Konzerten weiter. Programm im Internet unter www.clara-viebig-zentrum.de.

Samstag, 24. Juli, 11 Uhr, Wanderung auf den Spuren Viebigs ab Manderscheid, Ceresplatz; 18 Uhr und 19.30 Uhr im CVZ Eisenschmitt: Vorträge (Claudia Heinen: Aus den Lebenserinnerungen Viebigs; Sophie Lange: Das Weiberdorf 2000); Sonntag, 15 Uhr: Kabarett "Clara kommt mächtig"; 17 Uhr: Konzert MV Eisen schmitt.

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