AUF EIN WORT „Mit Trachten pflegen wir Tradition“

Piesport · Kristina Freiberger ist bereits im zweiten Jahr amtierende Weinkönigin von Piesport. In dem Ort mit der weltberühmten Weinlage hat sie bereits im vergangenen Jahr ein außergewöhnliches Fest begleitet, denn Piesport konnte das 150-jährige Bestehen der Lage „Piesporter Goldtröpfchen“ feiern.

 Kristina Freiberger ist Weinkönigin von Piesport.

Kristina Freiberger ist Weinkönigin von Piesport.

Foto: TV/Ortsgemeinde Piesport

Auch in diesem Jahr steht neben dem alljährlichen Goldtröpfchenfest eine Besonderheit auf dem Piesporter Veranstaltungskalender: Das kultige Pferdefest, das auf der Suche nach einer größeren Fläche mit weniger Lärmbeschwerden erstmals statt in Bernkastel-Kues in Piesport über die Bühne gehen wird. Im Kurzinterview spricht Kristina I. über junge Menschen, die Attraktivität der Mosel und die Tradition.

Manchmal hört man ja, dass die Mosel eher ein Urlaubsort für ältere Menschen ist. Stimmt das eigentlich?

Kristina Freiberger Natürlich besitzt die Mosel für viele ältere Menschen eine besondere Anziehungskraft, denn die unzähligen Wanderwege, idyllischen Radwege und Aussichtspunkte bieten Ruhe und Erholung. Örtliche Wein- oder Straßenfeste in den Sommermonaten locken mit gemütlicher und vertrauter Atmosphäre. Doch längst haben auch junge Menschen das Potenzial der Mosel für sich erkannt und machen hier Urlaub, um Erholung und Feiern miteinander zu kombinieren. Verschiedenste Feste in Piesport, wie zum Beispiel das Gold Festival im Juli oder das Kelterfest im Oktober, sprechen alle Altersgruppen an – es kommt einfach jeder auf seinen Geschmack.

Eigentlich gilt es ja als altmodisch, Trachten zu tragen – aber an der Mosel, zum Beispiel beim Weinfest der Mittelmosel, tragen immer mehr Menschen Trachten, darunter auch junge Frauen. Ist es wieder „in“, Trachten zu tragen und die Tradition zu pflegen und gleichzeitig modern zu sein?

Freiberger Ich würde nicht sagen, dass es altmodisch ist, Trachten zu tragen. Beispielsweise im Hinblick auf die zahlreichen Oktoberfeste in der Region wird sehr deutlich, dass Trachten, in diesem Fall das Dirndl und die Lederhose, sich immer größerer Beliebtheit erfreuen. Das überträgt sich natürlich auch auf die moseltypischen Trachten, die Moselblümchen, die auf jeglichen Weinfesten zu entdecken sind und in geballter Form auf dem größten Weinfest der Region, in Bernkastel-Kues, zur Schau getragen werden. Diese Trachten demonstrieren die Zugehörigkeit zum jeweiligen Weinort, aber auch allgemein zur Mosel. Daher tragen auch viele Weinhoheiten, so auch wir, Trachten, um die Tradition zu pflegen und unseren Stolz über unsere einzigartige Kultur zu zeigen.

Das schrille Pferdefest im Traditionsweinort Piesport – Was denken Sie? Passt das zusammen?

Freiberger Definitiv ja. Das ist ja genau das, was ich in der ersten Frage als Grund für die Attraktivität der Mosel sehe – die Verbindung von Tradition und Moderne. Zudem sieht sich das Pferdefest als ein Fest übergreifender Generationen und verknüpft so in sich noch einmal Tradition und Moderne. Alt und Jung sollen gemeinsam feiern und gemeinsam sorglose Stunden verbringen.
Und wo gefeiert wird, wird auch oftmals Wein getrunken. Warum sollte man dann nicht dort feiern, wo das weltbekannte Piesporter Goldtröpfchen wächst?

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