Investition in Kindergarten und Wohnmobilplatz
Lieser · Ab Mitte des Jahres 2013 haben Einjährige einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz. Die Gemeinde Lieser will daher das örtliche Gebäude entsprechend erweitern. Parallel dazu laufen Überlegungen, einen Wohnmobilstellplatz anzulegen.
Lieser. Gleich zwei größere Projekte hat die Ortsgemeinde Lieser im Blick. Sie will die Kindertagesstätte St. Petrus erweitern und einen Wohnmobilstellplatz anlegen. Der Kindergarten ist zwar seit 2005 grundlegend um- und angebaut sowie renoviert. Für 125 000 Euro erhielt er neue Fenster und Böden und ausreichend Platz für 15 Ganztagsbetreuungsplätze. Doch der ab August 2013 geltende Rechtsanspruch Einjähriger auf einen Kindergartenplatz erfordert erneute Investitionen.
Kleinkinder brauchen eigene Räume und sanitäre Einrichtunngen, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Problematisch für die Gemeinde ist laut Ortsbürgermeister Gerhard Stettler nur die aktuelle Entscheidung der Bundesregierung für ein Betreuungsgeld. Wer sein Kind selbst zu Hause betreuen möchte, kann es künftig in Anspruch nehmen. Verlässliche Schätzungen, wie viel Kinder wann in welche Kindergärten drängen werden, sind daher momentan kaum möglich.
Architekt wird beauftragt
Der Ortsgemeinderat Lieser will aber dennoch einen Architekten beauftragen. Auf Basis eines von ihm zu erstellenden Erweiterungskonzeptes sowie einer Kostenkalkulation soll dann entschieden werden. Die Lage des Kindergartens lässt einen weiteren Anbau zu. Eventuell wird die Gemeinde ein Grundstück dazu kaufen. Aktuell hält der Zwei-Gruppen-Kindergarten 35 Plätze vor plus 15 für eine Ganztagsbetreuung. Außerdem können vier jüngere Schulkinder im Haus betreut werden.
Das Wunsch-Projekt Wohnmobilstellplatz bietet sich an, weil auf dem dafür vorgesehenen Grundstück ohnehin öfter Fahrzeuge parken. Tagsüber ist das laut Stettler auch gestattet am Ortseingang aus Richtung Kesten. Doch übernachten dürfen die Wohnmobilisten dort nicht. Das untersage entlang der gesamten Mosel an nicht eigens ausgewiesenen Plätzen die Moseltalschutzverordnung. Scheitern könnte das Vorhaben, von dem sich der Rat langfristig verlässliche Einnahmen verspricht, an einer eventuell erforderlichen Abbiegespur.
Die voraussichtliche Investitionssumme für die möglichen 30 Fahrzeugstellplätze schätzt Stettler auf um die 300 000 Euro. Daher hofft er auf Beratung des Trierer Landesbetriebs Mobilität. Ein Ortstermin mit Mitarbeitern der Behörde soll klären, was tatsächlich erforderlich sein wird für einen Stellplatz.