Ja, ist denn schon Fastnacht?

KINDERBEUERN. Premiere beim Karnevalsverein Kinderbeuern: Die erste Kleiderbörse brachte zwar nicht den erwarteten Erfolg, dafür aber viele Erfahrungen.

"Ach du Jeck!" Die Turndamen vom Karnevalsverein aus Altrich freuen sich. "Neun Pfauenkostüme sind verkauft." Die Kürbishosen und die Feen-Kostüme warten aber noch auf Abnehmer. Am Tisch gleich nebenan verkünden Elke, Margot, Susanne und Margret aus Hontheim nach bester Werbemanier: "Alles selbst gemacht, nicht selbstgekauft." Die vier lustigen Damen preisen ihre Zahnpastatuben-Kostüme an, das Stück zu 20 Euro. Auch die acht Vogelscheuchen sollen für 18 Euro das Stück einen Abnehmer finden. Besonders imposant sind die Schultütenkostüme. "Die haben wir 2004 getragen", sagen die gut gelaunten Hontheimerinnen.Rosenresli-Kostüm und Holzschuhe aus Holland

Der große Andrang ist gleich nach der Öffnung gegen 13 Uhr. Da können Geschäfte gemacht werden. Sieben Mäusekostüme gehen bei den Damen aus Kinderbeuern über die Ladentheke. Außerdem das "Rosenresli", ein blumenverziertes Kleid für 35 Euro, erzählt Hildegard Ehlen. Ansonsten liegen die Preise durchweg zwischen fünf und 20 Euro für die ausrangierten Karnevalsgarderoben. Farbenprächtige Verkleidungen sind ebenso zu finden wie das kleine Schwarze oder die Holzschuhe der Hollandfrau. Daneben ein Zauberhut mit Stab, ein Matrosenanzug, Cowboykleidung, aber auch die ausladende barocke Garderobe für den Karneval von Venedig. Ganze Kleiderständer voller Kostüme laden zum Stöbern ein. Die Preise liegen weit unter den Herstellungskosten. "Hauptsache, wir kriegen sie verkauft. Man darf die Arbeit nicht mitrechnen", sagen Gertrud Kölsch und Brigitte Urhausen vom Karnevalsverein "Rappelschen" aus Zell. Sie wollen die alten Verkleidungen nicht einfach entsorgen. Dazu sind sie viel zu schade. Einige Besucher sind nur mal nach Kinderbeuern gekommen, um sich umzusehen und den Nachmittag bei Kaffee und Kuchen zu verbringen. Axel Miesen, Vorsitzender des Karnevalsvereins "Aspel-Mesche" Kinderbeuern-Hetzhof, lässt sich dennoch nicht den Optimismus nehmen. Er sieht die erste Kostüm- und Maskenbörse als Probelauf an. "Auch wenn es nicht so toll gelaufen ist, war die Stimmung unter den Ausstellern recht gut. Die Bereitschaft, im nächsten Jahr mitzumachen, ist bei allen da." 2005 werde die Werbetrommel kräftiger gerührt. Richtige Karnevalisten lassen sich keinesfalls die gute Laune verderben. Jürgen Engel kommt mit dem großen Spiegel aus der Garderobe und verlegt die Anprobe kurzerhand mitten in die Alftal-Sporthalle. Hildegard Hamm sonnt sich in einem Hofdamenkostüm. "Sieht richtig gut aus", sagt ein vorbeischlendernder Betrachter. Noch laufen die Verkaufsverhandlungen. Der Stoff wird geprüft, der Blick in den Spiegel und der Preis werden letztlich entscheiden. Dann der Fototermin: Fröhlich schlüpfen die Hontheimer nochmals in ihre "Schultüten" und posieren für den Fotografen. Ein angenehmer und erfahrungsreicher Nachmittag in Kinderbeuern neigt sich dem Ende zu. Der Karnevalsverein "Aspel-Mesche" Kinderbeuern-Hetzhof hat die Premiere seiner Kostüm- und Maskenbörse gut gelaunt gemeistert. Nun freuen sich die Karnevalisten auf die bald beginnende Session 2004/2005. Am 29. Januar ist die Kappensitzung in der Alftal-Sporthalle. Die Vorbereitungen dazu sind schon in vollem Gange, ebenso wie für den Maskenball in Hetzhof und den Rosenmontagszug 2005 in Kinderbeuern.

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