Ja-Wort mit Schnapszahl

BERNKASTEL-WITTLICH. Ob mit Luxus-Limousine oder in historischen Gewändern und Gemäuern: Der TV war auf Burg Dhroneckern, im Kloster Machern und in der Wittlicher City dabei, als sich an Christi Himmelfahrt zahlreiche Paare das Ja-Wort gaben.

 Zehn Paare werden in der Säubrennerstadt von einem Oldtimer mit offenem Verdeck und allerlei historisch gekleidetem Fußvolk ins gemeinsame Leben begleitet. Foto: Petra Geisbüsch

Zehn Paare werden in der Säubrennerstadt von einem Oldtimer mit offenem Verdeck und allerlei historisch gekleidetem Fußvolk ins gemeinsame Leben begleitet. Foto: Petra Geisbüsch

Eine Hochzeitsgesellschaft wie diese hat Burg Dhronecken schon lange nicht mehr erlebt: In edlen Gewändern, wie weiland höchstens die Burgherren selbst, gaben sich Ralf und Inge Molitor das Ja-Wort. "Wenn man das zum zweiten Mal macht, macht man es anders", kommentierte die "Burgherrin" aus Malborn, die sich wie ihr Trierer Gatte zum zweiten Mal "traut". Für die ungewöhnliche Hochzeit hatten sich die beiden natürlich auch einen nicht eben alltäglichen Termin - den 05.05.05 ausgeschaut. Mit ihnen hatten sich in der Hunsrück-Region fünf weitere Heiratswillige für dieses Datum entschieden. So heirateten an Christi Himmelfahrt im Standesamt Thalfang drei weitere Paare und im Morbacher Rathaus zwei. Zehn Paare gaben sich am Hochzeitertag in Wittlich das Ja-Wort. Vorgefahren wurden sie von Achim Müllen mit einem schwarzen Mercedes-Oldtimer. Bei strahlendem Sonnenschein, der sich entgegen der eher düsteren Voraussagen hinter den Wolken hervorgewagt hatte, konnten die Paare das offene Verdeck genießen. Am Standesamt erwartete sie eine besondere Überraschung: Neben Bürgermeister Ralf Bußmer empfingen sie dort zwei echte Wittlicher Schweinchen, der Stadtschreiber, der Nachtwächter und allerlei andere historische Figuren aus dem Säubrennerspiel der Kirmes, einschließlich einer riesigen Torte und eines Sektempfangs. Vor den Augen zahlreicher Passanten, die in der Neustraße in die prachtvolle Zeremonie geraten waren, spielte ihnen ein Leierkastenmann mit Zylinder musikalische Hochzeitsglückwünsche. Eines der frischen Paare ist Anne-Kathrin und André Liebscher. Samt Hochzeitsgesellschaft waren sie von Trier her angereist und zeigten sich vollauf begeistert. Die Apothekenhelferin und der Krankenpfleger hatten sich vor vier Jahren ebenfalls im Mai bei der Arbeit kennen gelernt. Bei ihren Recherchen im Internet waren sie auf Wittlich gestoßen und vom freundlichen und raschen Service der Standesbeamten angetan. Groß-Trautag hinter klösterlichen Mauern: im romantischen Ambiente des Trausaales von Kloster Machern gaben sich acht Paare das Ja-Wort. Und es war eine Premiere: Zum ersten Mal ließen sich Hochzeitspaare im historischen Gemäuer trauen. Wer in Bernkastel-Kues heiraten will, der hat seit diesem Jahr zwei Möglichkeiten. Die Hochzeiter können sich zwischen "Klassik" oder "Exclusiv" entscheiden: Klassisch beim Standesamt in Bernkastel, exclusiv in der neuen Außenstelle, dem Trausaal in Machern. Acht Paare - sieben aus der Umgebung, eines aus Ludwigshafen, wobei der Bräutigam aus einem Moselort stammt - wählten dieses einprägsame Datum für den schönsten Tag im Leben. Eine "schöne" Arbeit war es auch für die Standesbeamtin. Von zehn bis 16 Uhr gaben sich die Brautpaare die Klinke des Trausaales in die Hand und antworteten vor Standesbeamtin Carmen Kruft auf die Frage aller Fragen. "Ein bedeutendes Datum, ein wunderschöner Rahmen", schwärmten Sindy und Martin Koller sowie Frank Thiel und Anja Werland-Thiel, die beiden letzten Brautpaare des Tages. Auf die gelungen Premiere folgen im Kloster Machern weitere Hochzeiten von Juni bis September.

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