Ja zur Selbstständigkeit, nein zur Einheitsgemeinde

Berglicht/Heidenburg · Berglicht und Heidenburg haben wichtige Beschlüsse zur Kommunal- und Verwaltungsreform gefasst: Berglicht unterstützt den Weg des Kreistags, Heidenburg trägt dem Votum des Bürgerentscheids Rechnung.

Berglicht/Heidenburg. Anders als gedacht hat sich der Ortsgemeinderat Berglicht in seiner jüngsten Sitzung nicht für oder gegen einen Fusionspartner positioniert. Obwohl bei einer Einwohnerversammlung zur Kommunal- und Verwaltungsreform die meisten der 80 Anwesenden mit der Verbandsgemeinde (VG) Bernkastel-Kues liebäugelten.
Kommunal reform


Schweich und Hermeskeil - die Alternativen aus dem Kreis-Trier-Saarburg - fanden im März weniger Unterstützer. Erst recht nicht die Option als unselbstständiger Ortsbezirk zur Einheitsgemeinde (EG) Morbach zu gehören.
Doch nach den Bürgervoten in Heidenburg, Breit und Büdlich gibt es nun zunehmend Stimmen im Ort, mit den Nachbarn nach Schweich zu wechseln. Daher schließt sich der Berglichter Rat, der selbst unterschiedliche Positionen vertritt, nun dem Weg des Kreistags an. Wie berichtet hat dieser vorige Woche beschlossen, bei der Landesregierung einen Reform-Aufschub zu beantragen. Denn Gebietsänderungen könnten die Existenz des Kreises Bernkastel-Wittlich gefährden. Das Innenministerium hat den Wunsch, die Kommunalreform bis zur angedachten Kreisreform aufzuschieben, auf TV-Nachfrage allerdings bereits abschlägig beschieden.
Ortsbürgermeister Gerhard Oberweis begründet die Entscheidung des Rates: Wegen der Lage der VG Thalfang zwischen Kreisgrenze und verbandsfreier EG Morbach sei bisher trotz intensiver Bemühungen keine Fusion möglich gewesen. Daher appelliere der Rat an Mainz, von "Zwangsfusionen und Zersplitterung" abzusehen. Sollte ein Aufschub bis zur Kreisreform nicht möglich sein, bekräftigt der Rat seinen ursprünglichen Beschluss, nur als gesamte Verbandsgemeinde mit selbstständigen Orten zu fusionieren.
Der Heidenburger Rat, der sich zeitgleich mit dem Thema beschäftigte, trägt dem Mehrheitsvotum der Bürger Rechnung. Bei dem von der Bürgerinitiative Pro Schweich beantragten und für den Rat verbindlichen Bürgerentscheid entschieden sich 82,9 Prozent für einen Wechsel an die Mosel. Laut Ortsbürgermeister Dietmar Jäger ersetzt das Votum den früheren, einstimmigen Ratsbeschluss, nur als gesamte VG mit selbstständigen Orten zu fusionieren. Entsprechend dem Bürgerentscheid bittet der Rat den heute tagenden VG-Rat, die Mehrheitsentscheidung zu respektieren und den Wechsel nach Schweich zu ermöglichen.
Außerdem sollen Gespräche mit der dortigen Verwaltung aufgenommen werden. urs

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