Jagdleiter: "Ich habe meine Hausaufgaben gemacht!"

Bettenfeld/Wittlich · Beim Bettenfelder Modell, in dem die Ortsgemeinde die Funktion eines Jagdpächters übernimmt, sind zwar die Wildbestände reduziert worden, aber es bleiben noch Schulden übrig. Der Jagdleiter Albert Stobbe wehrt sich gegen die Kritik an seiner Arbeit.

Bettenfeld/Wittlich. Der Bettenfelder Jagdleiter Albert Stobbe wehrt sich gegen den Vorwurf, dass er seine Aufgaben nicht umfänglich erfüllt habe. Denn in der vergangenen Gemeinderatssitzung wurde Kritik an dem Modell "Bettenfelder Jagd" laut. Stobbe ist vor zwei Jahren als Jagdleiter von der Ortsgemeinde für einen Zeitraum von drei Jahren angestellt worden, nachdem diese gemeinsam mit der Jagdgenossenschaft Bettenfeld die Bejagung des Reviers übernommen hatte. Der damalige Pächter war ausgestiegen; aufgrund des hohen jährlich anfallenden Wildschadens hatte sich kein Nachfolger mehr gefunden. Stobbe soll, so sein Vertrag, dafür sorgen, dass das Gebiet nach drei Jahren wieder verpachtet werden kann. Dazu soll er unter anderem die Wildschäden durch die Vergabe von Jagdscheinen an interessierte Jäger möglichst weit herunterfahren.
In den vergangenen zwei Jahren sei alles gut gelaufen, so Stobbe. "Ich habe meine Hausaufgaben gemacht. Wir haben den Wildschaden von 100 000 Euro im ersten Jahr auf 39 000 Euro reduziert und sind im zweiten Jahr bis jetzt, Stand Januar, bei zirka 15 000 Euro. Das sind bis jetzt zirka 85 000 Euro weniger!" Auch den Nachweis der Abschüsse, die sogenannte "Strecke" habe Stobbe immer fristgerecht gemeldet. Das bestätigt auch die Kreisverwaltung auf TV-Nachfrage.
Hans-Reiner Frenken, Inhaber des Dürener Schlachthofs und Großunternehmer, macht sich für Stobbe gegenüber dem Trierischen Volksfreund stark: "Ich war von der ersten Stunde an dabei und jage selbst in Bettenfeld. Stobbe hat alles getan für diese Jagd."
Stephan Zens, einer der von Wildschäden betroffenen Landwirte, sagt: "Stobbe hat das Wild nie aus den Augen verloren. Die Wildschäden haben sich deutlich gebessert. Er hat sein Ziel zu 100 Prozent erreicht."
Wolfgang Schmitz, erster Beigeordneter der VG Wittlich-Land, ergänzt, dass Stobbe seine Aufgaben erfüllt habe. Der Wildschaden, also das Geld, das an die Bauern wegen ihrer verwüsteten Felder gezahlt werden muss, sei heruntergefahren worden. "Das war ein wichtiges Ziel, damit das Revier überhaupt wieder verpachtet werden kann", sagt Schmitz. Die Gesamtkosten - dazu zählt auch die Ausrüstung des Reviers mit neuen Hochsitzen - seien jedoch nicht reduziert worden. "Das war auch nicht zu erwarten", so Schmitz, der das Thema zwischenzeitig zur Chefsache erklärt hat. Er will alle Beteiligten an den Tisch bekommen um eine zeitnahe und für alle Beteiligten tragfähige Lösung zu finden. Schmitz: "Die Arbeit des Herrn Stobbe war eine gute Arbeit." hpl

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