Jede Menge neue Projekte und Wünsche

Thalfang · Was tut sich dieses Jahr in den Ortsgemeinden der VG Thalfang? Einige Orte wie Horath stöhnen unter der hohen Abgabenlast, die ihnen kaum Spielraum für Investitionen lässt. Die größten Vorhaben sind der Neubau und die Sanierung von Kindergärten.

Thalfang. Die Finanzlage der Ortsgemeinden in der VG Thalfang am Erbeskopf ist bekanntermaßen ziemlich angespannt. Trotzdem stehen rund um die Mark zahlreiche Projekte auf der Agenda. Zum Beispiel in Malborn: Dort wird in Kinder investiert. Nach den Sommerferien beginnt der Umbau der Malborner Kita, kündigt Ortsbürgermeisterin Petra-Claudia Hogh an. Während der Bauzeit, die voraussichtlich ein Jahr dauert, spielen und ruhen die Malborner Vorschulkinder in der Steinkopfhalle. Auch die Grundschule soll bei ihrem Konzept mit mehr moderner Pädagogik und weniger Frontalunterricht gefördert werden.
Mehr Grün und ein Dorfplatz


In Malborn soll weiterhin das Dorferneuerungskonzept fortgeschrieben werden, sagt Hogh. Dadurch soll insbesondere die Attraktivität des Ortskerns gesteigert werden. Mehr Grün und die Herstellung des Dorfplatzes sind Vorhaben, die die Ortsbürgermeisterin anstrebt. Die Chancen dafür stehen gut: Malborn ist vergangenen Woche als Schwerpunktgemeinde in der Dorferneuerung anerkannt worden. Jetzt sind höhere Förderquoten für öffentliche Maßnahmen möglich. Zudem sollen Gewerbeflächen sowie innerörtliche Grundstücke vermarktet werden.
Im 461 Einwohner zählenden Horath sind Ortsbürgermeister Egon Adams die Hände gebunden. "Wir können uns nichts leisten, wir haben kein Geld", sagt er. Jedes Jahr entstehe aufgrund der Umlagen und Pflichtaufgaben ein Haushaltsdefizit von 100 000 Euro. Das einzige Projekt in Horath bleibt 2015 deshalb die notwendige Umwandlung eines Lagerraums in einen Personalraum im Kindergarten. Und Adams Wünsche für die Zukunft wirken augenscheinlich ebenfalls bescheiden: Eine neue Zufahrt für den Friedhof, die Aufwertung des Umfelds der Kirche und eine neue Küche in der Hochwaldhalle, denn diese sei dringend erneuerungsbedürftig. Adams: "Wir haben das schon einige Male geschoben, und wir müssen es wohl wieder in die Zukunft verschieben."
Im 449 Einwohner zählenden Berglicht startet in Kürze der Neubau des Kindergartens. "Im März werden die Aufträge vergeben, dann geht es los", sagt Ortsbürgermeister Gerhard Oberweis. Außerdem soll in diesem Jahr die Industriestraße ausgebaut werden. In den kommenden Jahren sollen mit den Straßen Im Berg und Moorweg weitere Innerortsstraßen saniert werden. Zudem soll die Flurbereinigung bis in zwei Jahren abgeschlossen sein, sagt Oberweis. Und dann muss der Gemeinderat entscheiden, was nach der Fertigstellung der neuen Kita mit der Immobilie geschieht, in der der Kindergarten jetzt untergebracht ist. Oberweis: "Mehrere Varianten sind möglich, etwa Mietwohnungen oder eine Seniorenbetreuung."
Deuselbach ist mit 265 Einwohnern sechstgrößte Ortsgemeinde in der VG Thalfang. Dort ist ab Mitte des Jahres der Ausbau von Innerortsstraßen geplant, sagt Ortsbürgermeister Klaus Hölzemer. Allerdings handelt es sich um Kreisstraßen, so dass die Gemeinde dafür kein Geld aufbringen muss. Ein weiteres Vorhaben ist ein gemeinsamer Windpark mit der Ortsgemeinde Thalfang: Drei neue Windräder sollen bis spätestens Anfang 2016 in der Nähe des Modellflugplatzes entstehen. Dieser wird dafür einen neuen Standort erhalten. Weiterhin erhalten die Deuselbacher Haushalte schnelles Internet: Im zweiten Quartal können sich die ersten Haushalte ans DSL-Netz anschließen lassen. Die weiteren Wünsche des Ortsbürgermeisters: Das Haus des Gastes kann einen neuen Anstrich gebrauchen, und der Kaiser-Wilhelm-Brunnen soll, wie im vergangenen Jahr das historische Wasserwerk, aufgearbeitet werden.

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