Jede Minute zählt

Im Rahmen einer Übung sind DRK-Lehrrettungswache Bernkastel-Kues, Malteser-Hilfsdienst und Feuerwehrleute aus Niederemmel und Piesport gemeinsam ausgerückt, um im Piesporter Forst verletzte Waldarbeiter und Spaziergänger zu retten.

 Auch wenn es nur eine Übung ist: Die angehenden DRK-Rettungsassistenten bemühen sich mit Ehrenamtlichen des Malteser-Hilfsdienstes nach besten Kräften um eine optimale Versorgung der im Piesporter Forst „verunglückten“ Waldarbeiter. TV-Foto: Ursula Schmieder

Auch wenn es nur eine Übung ist: Die angehenden DRK-Rettungsassistenten bemühen sich mit Ehrenamtlichen des Malteser-Hilfsdienstes nach besten Kräften um eine optimale Versorgung der im Piesporter Forst „verunglückten“ Waldarbeiter. TV-Foto: Ursula Schmieder

Piesport. Das Bild, das sich den Rettungskräften bietet, ist schwer überschaubar. Unter einem Baumstamm ist ein Mann eingeklemmt, wenige Meter entfernt liegt ein zweiter mit einer blutenden Wunde am Bein. Die beiden Waldarbeiter sind aber nicht die einzigen Verletzten, wie die jungen Praktikanten der DRK-Lehrrettungswache Bernkastel-Kues rasch erkennen. Spaziergänger, die den Männern hatten helfen wollen, haben sich in dem steilen Gelände selbst in Gefahr gebracht.

Obwohl es nur eine Übung ist, sind die Helfer konzentriert bei der Sache. Ähnlich wie ihre älteren Kollegen - darunter auch Sanitäter des Malteser-Hilfsdienstes. Ihre größte Sorge gilt den Menschen, denen sie alleine aber nicht helfen können. Folgerichtig alarmieren sie die Feuerwehr. Binnen weniger Minuten sind die Löschzüge Piesport und Niederemmel vor Ort. Einige machen sich sofort dar an, mit einem Spreizer den Stamm anzuheben, unter dem der Eingeklemmte liegt, andere ziehen per Trage eine Frau einen steilen Hang hinauf. Petra Weile hat sich dafür zur Verfügung gestellt. Sie habe "vollstes Vertrauen in die Feuerwehr", versichert sie.

Inzwischen versorgen die angehenden Rettungsassistenten die Waldarbeiter. Eine zusätzliche Herausforderung sind die Fragen der Ausbilder, die sich nicht zufrieden geben mit korrekten Anweisungen wie "Intubation" (Einführen eines Schlauchs zur Atmungssicherung). Mitten in der Anspannung müssen die Assistenten daher ihre Entscheidungen bis ins Detail begründen. Die Übungs-Bilanz von Lehrrettungswachenleiter Roman Reimer fällt positiv aus. Mit den Fach-Antworten der vier Auszubildenden sei er "sehr zufrieden", lobt Reimer. Das Alarmieren der Feuerwehr hätte jedoch schneller erfolgen können. Anfangs sei nicht sofort die gesamte Lage erkannt worden. "So sind etwa sechs Minuten vergangen - das ist natürlich so eine Zeit, die entscheidend sein könnte", spielt er auf den etwaigen Ernstfall an. Ein solcher stellte sich gegen Ende der Übung ein. Eine der Frauen, die sich als Verletzte zur Verfügung gestellten hatten, musste wegen eines Kreislaufkollapses behandelt werden.

Die Zuschauer, die die Übung verfolgen, beeindruckt in erster Linie das Engagement. "Das Üben ist schon wichtig", meint Piesports Ortsbürgermeister Karl-Heinz Knodt: Und im Wald sei ja immer schnell etwas passiert.

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