Jeder soll bekommen, was er will

Thalfang/Heidenburg · Marc Hüllenkremer aus Heidenburg will Bürgermeister der Verbandsgemeinde Thalfang werden. Bei der Wahl am 21. April tritt der 33-Jährige gegen Michael Suska, Fachbereichsleiter Organisation und Finanzen der VG-Verwaltung, an. Wir beleuchten Hüllenkremers politische Ziele.

Thalfang/Heidenburg. Marc Hüllenkremer hat einen Satz in seinem Wahlprospekt mit Rot gekennzeichnet und zusätzlich unterstrichen: "Bürgermeister und Gemeindeverwaltungen sind Beauftragte der Bürger und einzig und allein dem Allgemeinwohl der Bürger verpflichtet."
Konkret bedeutet das für ihn: Bürgerentscheide, Bürgerbefragungen und Gemeinderatsbeschlüsse sind ohne Wenn und Aber umzusetzen. Vier Bürgerentscheide und zwei Bürgerbefragungen hat es in Sachen Kommunal- und Gebietsreform in diesem und vergangenen Jahr in Gemeinden der VG Thalfang gegeben. Und werden sie umgesetzt, was Hüllenkremer will, bedeutet das die Zerschlagung der Verbandsgemeinde mit ihren 21 Ortsgemeinden und rund 7200 Einwohnern. Neunkirchen und Malborn wollen zur VG Hermeskeil wechseln, Heidenburg, Büdlich und Breit zur VG Schweich. Zudem votiert der Gemeinderat Talling nach einer Bürgerbefragung für eine Fusion der gesamten Verbandsgemeinde mit der VG Hermeskeil. Sollte dies nicht möglich sein, beantragt Talling die Ausgliederung aus der VG Thalfang und einen Wechsel in die VG Hermeskeil. Hüllenkremer spricht klare Worte: "Die VG Thalfang hat als Einheit keine Chance. Dabei ist die geringe Einwohnerzahl nicht das Hauptproblem, sondern der enorme hohe Schuldenstand."
Für Hüllenkremer steht fest: Die kleinste Verbandsgemeinde im Kreis Bernkastel-Wittlich wird auf kurz oder lang abgewickelt. Und weil das so ist, sollten die jetzt schon wechselwilligen Gemeinden schnell Gespräche führen, um eine gute Verhandlungsposition zu haben. Die VG-Verwaltung und der Bürgermeister müssten diese Verhandlungen aktiv unterstützen, wünscht sich der Kandidat. Spätestens nach der Landtagswahl 2016, so Hüllenkremer, werde ohnehin über die Zukunft der VG Thalfang entschieden. Die kommunalen Grenzen, also welche Ort zu welcher VG oder Kreis gehört, ist für den parteilosen Rechtsanwalt nicht entscheidend. Hüllenkremer: "Wir müssen uns als Hunsrücker verstehen und uns als Hunsrücker starkmachen. Dabei muss Thalfang als aktives Zentrum der Region eine wichtige Rolle spielen." Dazu gehöre der Erhalt des Schulstandortes Thalfang mit einer zusätzlichen Oberstufe und einer Berufsschule mit Werkstätten. Die stufenweise Sanierung der Realschule Plus gehört ebenso zu seinen Zielen wie die Stärkung der Dorfzentren. Deutlich spricht er sich gegen Pläne der EU-Kommission aus, die Wasserversorgung zu privatisieren.
Bis zur Wahl sind es noch zwölf Tage. In allen Gemeinden will sich der Kandidat bei Wahlveranstaltungen vorstellen.Extra

Ein Bericht über die politischen Ziele des Kandidaten Michael Suska erscheint in unserer Ausgabe Freitag, 12. April. Der TV veranstaltet zudem ein Forum mit den Kandidaten Marc Hüllenkremer und Michael Suska am Mittwoch, 17. April, 19.30 Uhr, in der Festhalle Thalfang. sim

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