Jeder Tropfen zählt

MORBACH. Mit 500 Euro honoriert die "Hochwassernotgemeinschaft Rhein" einen Beitrag von Schülern der Sophie-Scholl-Realschule Morbach.

 Ein beachtlicher Erfolg für die Schüler der Vorjahres-Klasse Sieben der Sophie-Scholl-Realschule Morbach. Die Hochwassernotgemeinschaft Rhein honorierte ihren mit Lehrerin Margret Scholtes erarbeiteten Beitrag zum Thema Rhein-Hochwasser mit 500 Euro. Foto: Ursula Schmieder

Ein beachtlicher Erfolg für die Schüler der Vorjahres-Klasse Sieben der Sophie-Scholl-Realschule Morbach. Die Hochwassernotgemeinschaft Rhein honorierte ihren mit Lehrerin Margret Scholtes erarbeiteten Beitrag zum Thema Rhein-Hochwasser mit 500 Euro. Foto: Ursula Schmieder

Was haben die Bäche im Hunsrück mit dem Hochwasser am Rhein zu tun? Die Achtklässler der Sophie-Scholl-Realschule Morbach, Preisträger der "Hochwassernotgemeinschaft Rhein", bringt diese Frage nicht in Verlegenheit. Haben sie sich doch im vorigen Schuljahr intensiv mit diesem Thema beschäftigt und wissen: "Jeder Tropfen zählt." Im Wahlpflichtfach Mathematik-Naturwissenschaften nahmen die 13- und 14-Jährigen Bäche samt Einzugsgebieten unter die Lupe. Ihr Augenmerk galt Wassergüte, Uferböden, Talprofilen und Gewässerstrukturen. Die beim Wettbewerb der Hochwassernotgemeinschaft eingereichten Erkenntnisse ernteten Lob von der Jury. Der Beitrag setze sich auf einzigartige und wissenschaftliche Weise mit dem Gewässernetz im Einzugsgebiet auseinander und beleuchte in aufwändiger Detailarbeit die Auswirkungen auf das Rheinhochwasser. Und die sind an der Wasserscheide zwischen Mosel und Nahe nicht zu unterschätzen, wissen die Schüler. Am Anfang ihrer Bach-Exkursionen stand eine Art Inventur. "Um die Wassergüte zu bestimmen", sagt Marcel Weiler, zuständig für den Raunelbach bei Rhaunen. Die Fließgeschwindigkeit ermittelten sie laut Christian Seidel mit ins Wasser geworfenen Korken. Ihre Schlussfolgerung: "Fast jeder Bach trägt zum Hochwasser bei." Dies ließe sich aber, wie beim Hoxeler Weschbach, schon durch den Einbau einer Sperre beeinflussen. Ebenso könnten Bäume das Wasser aufhalten und speichern, empfiehlt Daniel Pick für den Stipshausener Kehrbach. Am Kautenbach böten sich laut Philpp Ströher Gewässerrandstreifen für eine Verringerung der Fließgeschwindigkeit an. "Was auch" für den Sensweiler Steinbach von Vorteil wäre", sagt Mike Barton. Christian Thösen sieht die gemeinsame Arbeit positiv: "Weil wir den Leuten erklärt haben, was sie machen können, damit in den Flüssen kein Hochwasser entsteht." Das sei was anderes als im Klassenzimmer, meint Mike: "Man lernt mit Spaß und man kann was gewinnen." Lehrerin Margret Scholtes lag das Bewusstsein einer "Verantwortung für die Unterlieger" am Herzen: "Die Nachhaltigkeit im Hochwasserschutz fängt bei der Quelle an." Das viele Geld für Schutz-Bauwerke wäre ihrer Ansicht nach an den Oberläufen sinnvoller investiert. Der Preis von 500 Euro, plus eine Fahrt mit der Wasserschutzpolizei, ist für Scholtes Ansporn. Wenn sich eine solche Gelegenheit erneut biete, werde sie mit ihren Schülern wieder teilnehmen. Vielleicht klappt es ja dann mit dem Multimediapaket, das nunan eine andere Schule ging.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort