Jesu Bedeutung für Christen und Moslems

Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zum Christlich-Islamischen Dialog nahmen 67 junge und ältere Erwachsene am 10. Februar 2009 am Vortrags- und Gesprächsabend teil. Eingeladen hatten pax-christi, der christlich-islamische Gesprächskreis und die Katholische Erwachsenenbildung im Dekanat Wittlich.

 Christen, vertreten durch Dechant Halffmann, und Moslems, vertreten durch Mehmet Yeni, diskutieren über Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Foto: privat

Christen, vertreten durch Dechant Halffmann, und Moslems, vertreten durch Mehmet Yeni, diskutieren über Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Foto: privat

Wittlich. (red) Dechant Rudolf Halffmann legte in seinem Vortrag dar, dass es Jesus um die ungeteilte Erfüllung des Willen Gottes gehe, der nicht in Gesetzen und Paragraphen einfach zu fassen sei.

Aus Jesu Verhalten und aus seinen Worten ergebe sich, dass Gott das Wohl des Menschen wolle. Er wolle Freiheit, Gerechtigkeit, Frieden, umfassende Befreiung und Erlösung der Menschen, des Einzelnen wie der Gesamtheit. Laut Halffmann stünden der Mensch und sein Leben über dem Gesetz, der Tradition und der Ehre von Sippe und Familie. Man könne nicht Gott dienen und sich unmenschlich verhalten. Jesus zeige sich solidarisch mit den Menschen ohne Unterschied auch zu den gesellschaftlich Ausgestoßenen und Vernachlässigten. An Jesus würden sich die Geister scheiden, meint Halffmann. Er sei verurteilt worden, habe aber nichts zurückgenommen von dem, was er vertrat, und sei am Schand-Kreuz der Römer gestorben.

Durch die Auferweckung und Verherrlichung Jesu, die Christen als Ostern feiern, habe Gott Jesus, der am Kreuz gescheitert schien, bestätigt.

Imam Mehmet Yeni von der Sultan-Eyüb-Moschee Wittlich Schloßstraße zitierte in seinem Vortrag über Jesus aus dem Koran. "Und damals sprachen die Engel: ,O Maria, siehe, Allah hat dich auserwählt und gereinigt und erwählt vor den Frauen der Welten", "Die Engel sprachen zu Maria ,O Maria, siehe, Allah verkündet dir ein Wort von Ihm; sein Name ist der Messias, Jesus, der Sohn der Maria, angesehen im Diesseits und im Jenseits, und einer von denen, die (Allah) nahestehen.'"

Jesus der Sohn Marias sei Messias, das heiße, der von jeglicher Sünde Gereinigte oder der Gesegnete. Jesus sei ein Gesandter Gottes gewesen. Er sei ein Prophet mit einer Offenbarungsschrift. Jesus zeichne sich besonders durch seine Wunder aus.

Yeni führte weiter aus, dass Muslime alle Menschen, Gläubige und Ungläubige, respektieren und mit eigenem Beispiel zum guten Leben und Miteinander beitragen wollten. Man suche den Dialog mit den Christen und sehe darin eine Bereicherung und einen Weg zum Frieden.

Im Anschluss an die Vorträge entwickelte sich ein von Interesse und gegenseitigem Respekt getragenes Gespräch mit den Themen: Dreifaltigkeit, Eigenschaften und Namen Jesu, das Kreuz, Nächstenliebe, Versöhnung, Feindesliebe, Eigenschaften von Propheten, Bibel und Koran, Namen Gottes, Gottes undenkbare Größe.

Weitere Infos unter Telefon 06571/3310.

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