Jetzt heißt es erstmal abtrainieren

Mit Sketchen, Vorträgen, Filmen und Gesang haben Kollegen und Schüler ihre Rektorin Marlies Sachau-Zeies verabschiedet. Sie leitete zwölf Jahre lang die Kurfürst-Balduin-Realschule plus in Wittlich.

Wittlich. Für Marlies Sachau-Zeies stand ihr Berufswunsch schon früh fest: "Als ich in der ersten Klasse war, wusste ich bereits, dass ich Lehrerin werden möchte", erklärt sie. Ihr Traum wurde wahr: 1976 fing sie als Deutsch- und Geschichtslehrerin an der Kurfürst-Balduin-Realschule in Wittlich an, 2003 wurde sie dort Rektorin. Ein Amt, das sie vier Jahre zuvor an der Realschule Zell antrat, bevor sie nach Wittlich zurückkehrte. "Ein Jahr lang habe ich sogar beide Schulen geführt. Das ist mir nur gelungen, weil die Kollegen beider Schulen mich auf großartige Weise unterstützt haben", sagt sie. Nun wurde Marlies Sachau-Zeies im Rahmen zweier Feiern von Schülern und Kollegen in den Ruhestand verabschiedet. Zuerst in einem ökumenischen Gottesdienst in der Wittlicher Pfarrkirche St. Bernhard, danach mit mehr als 700 Schülern im Eventum in Wittlich. Die Kinder und Jugendlichen würdigten ihre Schulleiterin mit dem Lied "You\'re Gonna Miss Me When I\'m Gone". Außerdem schenkten sie Sachau-Zeies ein "Klassenbuch", in dem jede Klasse eine Erinnerungsseite gestaltet hatte. Die offizielle Abschiedsfeier fand einen Tag später an gleicher Stelle mit geladenen Gästenstatt. Günter Laux, Realschulkonrektor, bedauerte in seiner Ansprache die große Lücke, die Marlies Sachau-Zeies hinterlasse und bedankte sich für ihr Wirken. So habe sie in den vergangenen zwölf Jahren ein vertrauensvolles Arbeitsklima geschaffen und sei maßgeblich am Erfolg der Schule beteiligt. In ihrer Laufbahn hat Sachau-Zeies einige Veränderungen miterlebt und vorangebracht. "Heute wird Schulbildung weniger von der Frage ,Was ist zu unterrichten?\' gesteuert, als vielmehr davon, was die Schüler am Ende können und welche Kompetenzen sie erreicht haben müssen", sagt Sachau-Zeies. Die Umwandlung in eine Ganztagsschule und in Realschule plus sind außerdem Ziele, die in den vergangenen Jahren unter ihrer Führung erreicht wurden. "Die Verbesserung von Schule ist aber ein steter Prozess. Man muss immer wieder Bestehendes hinterfragen und auf neue Aspekte eingehen." Nun aber blickt Marlies Sachau-Zeies zuversichtlich in die Zukunft: "Ich freue mich darauf, bald Dinge tun zu können, für die gerade in den letzten Jahren wenig Zeit war. Meine Familie und eine Auszeit in Irland werden dafür sorgen, dass mir die Schule nicht so sehr fehlen wird." Ihr werde es wohl wie Hochleistungssportlern gehen, die nach Beendigung ihrer Laufbahn eine gewisse Zeit abtrainieren müssten. "Schule hat ja mehr als 40 Jahre einen sehr, sehr großen Raum in meinem Leben eingenommen. Deswegen gibt es vieles, das ich vermissen werde. " red/lem

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