Jour fixe für Jungparlamentarier

MORBACH. Das neue Jugendparlament trat im Juli erstmals zusammen. In der Zwischenzeit sind die Parlamentarier schon sehr aktiv: Einen Tag in der Woche "schmeißen" sie den Laden in der Morbacher Teestube. Und eine Arbeitsgruppe hat bereits Vorschläge erarbeitet, wie man Ärger im Zusammenhang mit den Neuner- und Zehner-Parties vermeiden kann.

Wer den Mund aufmacht, kann ganz schön was ins Rollen bringen. Diese Erfahrung machte jetzt der 17-jährige Michael Ihlo aus Morbach, Mitglied im neuen Jugendparlament (Jupa). Er hatte im Gespräch mit dem TV angeregt, zusätzlich zur Teestube einen weiteren Jugendraum einzurichten. Die Macher des Offenen Treffs im Ortsbezirk Morbach waren offenbar nicht verärgert. Im Gegenteil: Die Jupa-Mitglieder erhielten prompt eine Anfrage, ob sie nicht Lust hätten, für einen Tag in der Woche die Organisation der Teestube zu übernehmen. Ihlo und seine Mitstreiter fanden die Idee "nicht schlecht". Jupa-Chefin Julia Begass machte einen Dienstplan, und dann ging‘s los. Seit drei Wochen stehen die elf von 19 bis 22.30 Uhr abwechselnd in der "Teestube" hinterm Tresen und an der Musikanlage. Erste Bilanz fällt positiv aus

Und die Resonanz beim jungen Publikum ist laut Michael Ihlo gut: "Es sind mal andere Leute hier drin, und es ist auch mehr los." Sonst sei oft "tote Hose" gewesen. Ihlo weiß auch, wie man die Besucherzahlen noch erhöhen könnte: "Wenn wir Alkohol ausschenken dürften." Doch das ist in der Teestube wie in den anderen elf Jugendräumen in der Einheitsgemeinde laut Hausordnung strikt verboten. Grundsätzlich sieht man das beim Jugendparlament auch ein. "Es sind schon sehr junge Leute hier drin", räumt Manuel Schäfer ein. Und so bleibt‘s bei Cola, Limo und Sprudel. Gefragt sind vor allem der Billard-Tisch und der Kicker. Und natürlich die Musik. "Wir bringen auch selbst CDs mit", erläutert das Gutenthaler Jupa-Mitglied. In der jüngsten Sitzung zogen die Jupa-Mitglieder erstmals Bilanz, in Sachen Kooperation. "Es läuft einwandfrei", versichert Schriftführer Manuel Schäfer. Die Zusammenarbeit soll fortgesetzt werden. Der Mittwoch bleibt also der "Jour fixe" für die Jungparlamentarier. Und noch einen Termin haben sich die Jung-Parlamentarier dick im Kalender angekreuzt: Am 15. Oktober sind vier von ihnen in Mainz zu einem Treffen von Jugendparlamenten aus ganz Rheinland-Pfalz eingeladen. Hier können sie vor allem Ideen und Erfahrungen austauschen. Die elf nehmen auch ein heikles Thema in Angriff: die Neuner- und Zehnerparties, private Parties von Haupt- oder Realschülern. Hier hat es in der Vergangenheit häufig Ärger gegeben. Meist wegen zu lauter Musik und wegen Alkohols. Und manchmal stand kurzfristig eine Hütte nicht zur Verfügung, weil der Organisator minderjährig war. Das muss nicht sein, ist man in einer Arbeitsgruppe überzeugt. Mit entsprechenden Tipps können die Veranstalter die häufigsten Fehler vermeiden. Deshalb soll eine Checkliste erstellt werden. Wichtig ist beispielsweise, die Veranstaltung korrekt anzumelden, um Ärger mit dem Ordnungsamt zu vermeiden. Demnächst will die Arbeitsgruppe Vertreter aller künftigen Abschlussklassen ansprechen.

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