Jubiläumsfest mit Hindernissen

Während der Arbeitskreis "Mül heimer Markt" noch am Konzept für das Traditions-Volksfest feilt, zeichnen sich bereits neue Her ausforderungen ab. Denn der für März anvisierte Ausbau der Hauptstraße, bei dem auch Wasser- und Kanalleitungen verlegt werden, wird sich verschieben. Mit dem ersten von drei Bauabschnitten — vom Haus Haag bis zum Abzweig Veldenzer Straße — wird wohl frühestens im Mai begonnen werden. Mit dieser Information wartete Ortsbürgermeister Horst Faust in der Sitzung des Gemeinderates auf.

Mülheim. (urs) Damit stelle sich die Frage, ob der Ausbau nicht erst nach dem Mülheimer Markt (4. bis 6. August) beginnen sollte. Denn ausgerechnet in diesem Jahr wird das Volksfest — weit und breit das einzige, das während der Woche (dienstags, mittwochs, donnerstags) stattfindet — zum 60. Mal unter Mitwirkung einer Weinkönigin, der "Sonnenlay", an den Start gehen. Und die Festwagen beim Umzug werden genau den Straßenabschnitt entlang ziehen, der dann voraussichtlich aufgebaggert sein wird.

Rat und Bürgermeister sind sich jedoch einig, dass eine Verschiebung der Arbeiten keine Alternative ist. Denn durch einen späteren Baubeginn würde sich der Abschluss des ersten Bauabschnitts aller Voraussicht nach bis ins Jahr 2010 ziehen. Während des Winters müssten die Fahrbahnarbeiten ruhen, hielt Faust vor Augen. Und die Bauzeit für sein solches Objekt betrage, wenn alles gut laufe, rund acht Monate, bekräftigte Günter Fehres, der zweite Beigeordnete. Da die Ratskollegen das nicht anders sehen, sollen die Bauarbeiten möglichst rasch ausgeschrieben werden, so dass im Mai oder Juni begonnen werden kann.

Den Fest-Umzug soll das so wenig wie möglich beeinträchtigen. Laut Faust könnte die Straße nach Rücksprache mit der Verbandsgemeinde vor dem Fest zumindest provisorisch mit einer Tragschicht versehen werden. Günter Fehres regte dennoch vorsorgliche Überlegungen an, wie man die Baustelle umgehen könne. Unabhängig von den zu erwartenden Einschränkungen durch den Straßenausbau laufen die Vorbereitungen für Markt, Umzug und Grafschafter Weinprobe auf Hochtouren. Sigrid Falke informiert die Kollegen, dass anlässlich des Jubiläums bereits alle ehemaligen "Sonnenlays" eingeladen seien. Noch nicht entschieden sei die Frage der Geschenke für die Ex-Weinköniginnen. Faust plädiert dafür, sich etwas einfallen zu lassen: "Das soll nicht etwas sein, was alle machen."

Meinung

Festzug muss laufen

Der Mülheimer Markt hat eine Tradition wie kaum ein anderes Fest. Der frühere Markt- und Gerichtstag geht auf das Jahr 1555 zurück. Und der Festumzug der Neuzeit mit dem jährlich wechselnden Motto ist eine Attraktion. Ohne ihn wäre der "Markt" nur die Hälfte wert. Deshalb muss er auch stattfinden, wenn sich die Hauptstraße nicht in bestem Zustand befindet. Gerade in diesem Jahr, wo sich ehemalige "Sonnenlays" einfinden, müssten die Organisatoren richtig die Werbetrommel rühren. Bei solch einem Ereignis im Hochsommer und damit in der Urlaubszeit müsste der Ort aus allen Nähten platzen. c.beckmann@volksfreund.de

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