Judentum und die Musik

Das Kulturamt Wittlich lädt in Zusammenarbeit mit der Jugendförderung der Kreisverwaltung zu einer Ausstellung und einem Konzert anlässlich des Holocaust-Gedenktages am Dienstag, 27. Januar, um 20 Uhr in die Synagoge ein.

 Eine Ausstellung zum Holocaust ist ab 27. Januar in der Synagoge zu sehen. Foto: privat

Eine Ausstellung zum Holocaust ist ab 27. Januar in der Synagoge zu sehen. Foto: privat

Wittlich. (red) Am internationalen Holocaust-Tag 2009, aus Anlass des Mendelssohn-Jahres 2009 sowie zum Abschluss der großen, vom Kulturamt initiierten Gedenkreihe zur 70-jährigen Wiederkehr des 9. Novembers 1939, wird die Sonderausstellung: "Die jüdische Familie Mendelssohn in der deutschen Kultur - von der antisemitischen Ausgrenzung des 19. Jahrhunderts bis zum Holocaust" in der Wittlich Synagoge präsentiert. Sie wurde von Beate Schröder-Nauenburg konzipiert, die bereits mehrfach in Wittlich referierte. Speziell zur Eröffnung am Dienstag, 27. Januar, um 20 Uhr werden dazu Werke jüdischer Komponisten aus dem deutschen Kulturraum von dem international renommierten Pianisten und ausgewiesenen Musikwissenschaftler Jascha Nemtsov aufgeführt und inhaltlich kurz vorgestellt. Ferner wird die junge israelische Klarinettistin und mehrfache Preisträgerin internationaler Wettbewerbe, Shirley Brill, am Eröffnungskonzert künstlerisch mitwirken.

Der Holocaust bedeutete nicht nur die Auslöschung von Millionen Menschenleben, sondern auch die Vernichtung eines großen Teils der jüdischen Kultur in Deutschland und in den ehemals besetzten europäischen Ländern. Das Gedenken an den Holocaust schließt ebenso das Erinnern an den jüdischen Beitrag zur deutschen Kultur ein.

Bereits im 19. Jahrhundert wurden jüdische Kulturschaffende massiv mit antisemitischen Vorurteilen konfrontiert. Ein folgenreiches Beispiel ist die Schrift "Das Judentum in der Musik" von Richard Wagner, der in umfassender Weise unter anderem Felix Mendelssohn Bartholdy verleumdete. In der Nazi-Zeit waren Mendelssohns Werke aus dem deutschen Musikleben vollständig verbannt beziehungsweise als sogenannte undeutsche Kunst verboten. Die Werkschau kann, dienstags bis sonntags und feiertags, 14 bis 17 Uhr, bis zum 14. Juni besichtigt werden.

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