Jugend bleibt weiter die größte Herausforderung

Bernkastel-Wittlich · Rund 4000 Musiker sind in 94 Mitgliedsvereinen des Kreismusikverbands organisiert. Besonders die Nachwuchsförderung ist dem Verband wichtig. Es gibt aber auch zunehmend Angebote für ältere Musiker. Seine musikalische Bandbreite zeigt er mit einem Konzert in Hetzerath.

 Sie stemmen das Konzert gemeinsam: Für das Jubiläum hat die Gruppe „Blasmusik macht Freu(n)de" in Klausen viel vorbereitet. Foto: Veranstalter

Sie stemmen das Konzert gemeinsam: Für das Jubiläum hat die Gruppe „Blasmusik macht Freu(n)de" in Klausen viel vorbereitet. Foto: Veranstalter

Foto: Christina Bents (chb) ("TV-Upload Bents"

Bernkastel-Wittlich. Vorreiter war der Kreismusikverband Bernkastel-Wittlich in seiner 60-jährigen Geschichte schon mehrmals. Peter Fröhlich, der seit Jahrzehnten Schatzmeister ist, weiß dafür einige Beispiele. "Schon 1962 gab es in unserem Kreis einen Jugendmusiktag mit 800 Jugendlichen. Der ist sogar im damaligen SWF-Fernsehen übertragen worden", erklärt er. Aber man schwelgt beim Kreismusikverband nicht nur in Erinnerungen, sondern sucht nach zeitgemäßen Angeboten, um die Mitgliedsvereine und deren Musiker zu unterstützen. Aus dem Kreisjugendmusikorchester sind beispielsweise in Kooperation mit der Kreismusikschule zwei neue Formationen hervorgegangen: "Hör mal was ich kann", für Kinder und Jugendliche, die seit rund zwei Jahren Unterricht haben und "Wind Band 4 teen(s)", das sich an Jugendliche richtet.
In der ersten Gruppe sind 55 junge Musiker und in der zweiten 38 Nachwuchsspieler. Aber der Verband gibt auch Älteren neue musikalische Anreize in "Blasmusik macht Freu(n)de". Damit sind Musiker ab 28 Jahre gemeint, die dort andere Mitspieler und Formationen kennenlernen sollen. "Es ist einfach noch mal was anderes, wenn man in einer anderen Zusammensetzung, mit einem anderen Dirigenten und neuen Stücken Musik macht", berichtet Hans-Georg Weber, zweiter Vorsitzender des Kreismusikverbands.
Wichtig war den Verantwortlichen auch, "dass der Verband durch diese Formation bei den Musikern des Verbands präsent ist", wie Norbert Sartoris, der erste Vorsitzende, betont. Auch das Kreismusikfest, das es seit 60 Jahren gibt, soll einen anderen Ablauf bekommen. "Daran arbeiten wir momentan auch, das der Zeit anzupassen", so Sartoris. Dabei waren die Kreismusikfeste in den 1970er und 1980er Jahren Kult. 1975 beispielsweise wurde es in Merscheid ausgetragen, und der damalige Startrompeter Walter Scholz war dabei. Die mehr als 40 anwesenden Musikvereine spielten je zwei Stücke. Das war streng durchorganisiert und ist heute unvorstellbar", sagt Peter Fröhlich. Neben der musikalischen Weiterbildung werden die Vereine vom Verband unter anderem in Versicherungsfragen, Vereinsverwaltung, bei Anträgen auf Fördermittel und mit Informationsveranstaltungen unterstützt. Ehrungen gehören immer noch zu den Kernaufgaben des Verbands. Wünschen würden sich die Ehrenamtlichen, dass sich weitere Personen im Vorstand engagieren würden. "Ich denke, viele stellen sich das sehr schwierig vor, aber es ist nicht anders als die Vorstandsarbeit im Musikverein", werben Sartoris und Weber. Für den Verband, so sind sie sich aber einig, ist die Nachwuchsarbeit weiterhin die größte Herausforderung. "Die Gesellschaft ändert sich immer weiter, und da gilt es Angebote zu machen, die dorthinein passen." Weiter führt der erste Vorsitzende aus: "Wobei es immer noch sehr wichtig ist, dass die Eltern dahinter stehen, wenn die Kinder ein Instrument spielen. Das ändert sich nicht."
Das Abschlusskonzert der Blasorchesterprojekte findet am morgigen Samstag, 21. Mai, um 19 Uhr in der Bürgerhalle Hetzerath statt. Der Eintritt ist frei.

Extra

Kreismusikverband: erster Vorsitzender: Norbert Sartoris; zweiter Vorsitzender: Hans-Georg Weber; Schatzmeister: Peter Fröhlich; Geschäftsstelle: Rudolf Ebert; Kreismusikbeauftragter: Dietmar Heidweiler; Beauftragter für Spielleute: Helmut Prüm; ein Beauftragter für Zupforchester: Norbert Kraff; Kreisjugendleiter: Manfred Geib und eine stellvertretende Kreisjugendleiterin: Petra Gruhl. Im Beirat des Kreismusikverbands sitzt auch ein Musikschulkoordinator. Die Stelle ist derzeit unbesetzt. Hinzu kommen Beisitzer aus den Verbandsgemeinden des Kreises. chb

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