Jugendlichen droht der Rauswurf

Wittlich-Bombogen · Ob es den Jugendraum in Bombogen auch nach Juni noch geben wird, hängt davon ab, wie Wittlich künftig die Stelle der Leiterin finanzieren kann. Die Stadt hat Förderanträge bei Kreis, Land und Bund gestellt und wartet auf Antwort. Dann wird sie entscheiden.

 Sind Monika Schmids Tage als Leiterin des Jugendraums Bombogen gezählt? Ob die Stadt den Vertrag verlängert, hängt davon ab, ob es Fördermittel für ihre Stelle gibt. TV-Foto: Sybille Schönhofen

Sind Monika Schmids Tage als Leiterin des Jugendraums Bombogen gezählt? Ob die Stadt den Vertrag verlängert, hängt davon ab, ob es Fördermittel für ihre Stelle gibt. TV-Foto: Sybille Schönhofen

Wittlich-Bombogen. Fernseher, Kicker, Dartscheibe, Sofa, Computer, Tischtennisplatte, Küche: Das bietet der Jugendraum Bombogen, in dem sich Schüler aus Bombogen, Dorf, Neuerburg und Wengerohr treffen, um zu spielen, zu kochen, zu reden. Ob das so bleibt, ist ungewiss: Die Frage ist, ob die Stadt die Stelle der Betreuerinnen weiter finanzieren kann.
Stundenzahl und Öffnungszeiten sind schon reduziert


Dabei wurde ihre Stundenzahl bereits auf 25 Wochenstunden abgespeckt, als Ende 2011 die Fördergelder von Bund und Land versiegten. Seitdem trägt die Stadt die Personalkosten von 31 800 Euro pro Jahr und hat die Öffnungszeiten täglich um eine Stunde gekürzt. Noch bis zum 30. Juni läuft die Galgenfrist für Diplompsychologin Monika Schmid und Diplompädagogin Anja Prelog-Ostermeier, die sich die Stelle teilen. Förderanträge an Land, Kreis und Bund sind gestellt. Von der Antwort hängt die Entscheidung der städtischen Gremien ab.
Der Kreis habe eine 17,5 prozentige Förderung in Aussicht gestellt, sagt Ulrich Jacoby, Pressesprecher der Stadtverwaltung. Ob daraus etwas wird, entscheidet der Jugendhilfeausschuss voraussichtlich im November, heißt es aus der Kreisverwaltung.
Nach Jacobys Aussage sei jedoch noch in diesem Monat mit einem Bescheid über die Fördermittel zu rechnen. Das scheint auch der Jugendsozialarbeiterin Monika Schmid recht optimistisch. Sie rechnet aber nicht damit, dass der Jugendraum geschlossen wird, nachdem bereits viel investiert wurde und der Erfolg sichtbar sei.
Als die Einrichtung 2006 öffnete, habe die Stadt die Integration der Aussiedler im Blick gehabt. Seitdem habe sich die Situation erheblich verbessert. In der Regel treffen sich an den Wochentagen zehn bis fünfzehn Jugendliche zwischen zehn und zwanzig Jahren im Jugendraum. Darüber hinaus gibt es auch Angebote für Eltern und eine Krabbelgruppe.
Hinzu kommen Projekte: Es gab eine Disco, eine Graffiti-Aktion, es wird gekocht oder über Themen wie Sucht oder Sexualität informiert. Zurzeit beteiligen sich Jugendliche an einer Malaktion zum Thema Toleranz. Die Bilder sollen auf Werbeflächen im Stadtgebiet aufgehängt werden.
Monika Schmid und ihre Kollegin planen schon das Programm für die Sommerferien, obwohl sie nicht wissen, ob es den Jugendraum dann noch geben wird. Aber Schmid ist optimistisch.
Was die Jugendlichen auch sonst anfangen würden? "Statt sich hier zu treffen, würden sie auf dem Spielplatz rumlungern", prognostiziert die Jugendsozialarbeiterin. sys

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort