Corona Jugendräume: Wer muss den Kopf hinhalten?

Bernkastel-Kues · Das Jugendparlament der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues hat über die Wiedereröffnung der Jugendräume in den Orten diskutiert. Es bleiben vor allem Fragen.

Jugendparlament der VG Bernkastel-Kues spricht über Wiedereröffnung der Jugendräume
Foto: dpa/Daniel Karmann

Was haben die mehr als 20 Jugendräume in den Orten der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues gemeinsam? Derzeit sind sie wegen Corona alle geschlossen. Wie lange dieser Zustand noch anhält? Das weiß keiner. Es wird darüber nachgedacht, sie nach den Sommerferien wieder zu öffnen. Denn dann soll auch in den Schulen wieder normaler Betrieb, zum Beispiel ohne Maskenpflicht, herrschen. Derzeit habe er Kenntnis von einer grundlegenden Mitteilung des Landesjugendamtes Rheinland-Pfalz, sagt Jugendpfleger Guido Moll: Danach dürfen Jugendräume wieder öffnen, wenn die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden.

„Wenn in den Schulen nach den Ferien wieder ohne Abstand Unterricht möglich ist, müsste in den Jugendräumen die Abstandsregel doch auch wegfallen. Dagegen gibt es eigentlich kein Argument“, sagt Andre Lörsch, Vorsitzender des Jugendparlaments der VG Bernkastel-Kues, in der Sitzung des Gremiums. Klingt logisch, scheint aber doch nicht so einfach umsetzbar. Wie andernorts auch, müssten die Besucher Namen und Adressen hinterlassen. Es muss, so Guido Moll, einen „Beauftragten“ geben, der dies übernimmt.

Kann ein Jugendlicher oder junger Erwachsener Altersgenossen von dem Eintritt in die Räume abhalten oder sie rausschmeißen? Und wie sieht es aus, wenn es zu einer Infizierung kommt? Wer ist dann verantwortlich, wer muss den Kopf hin halten? Letztlich wohl die betroffene Gemeinde oder der Kreis, die für eine Nutzungserlaubnis zuständig sind.

Die Lust der Jungparlamentarier auf solch einen Kontrolleursjob hält sich in Grenzen. Und dabei sind sie durch ihr Amt in einer besonders engagierten Rolle. Bleiben also die jeweiligen Bürgermeister vor Ort. Er könne weder den Jugendlichen noch den Bürgermeistern guten Gewissens zur Übernahme einer solchen Rolle raten, sagt Guido Moll.

Einer der Jugendlichen schlägt vor, die Räume nur nach Voranmeldung von Gruppen zu öffnen. Das wäre eine Möglichkeit. „Aber alle Räume sind unterschiedlich“, sagt der Jugendpfleger. Die Empfehlung, pro zehn Quadratmeter ein Besucher, führe dazu, dass in einige Räume nur zwei oder drei Jugendliche dürften. Manche Örtlichkeiten verfügten auch über eine schlechte Lüftung.

Wenn es möglich ist, soll die Meinung der mehr als 2200 potenziellen Nutzer in der VG schriftlich abgefragt werden. Ansonsten soll erst einmal abgewartet werden, wie sich die geplante Öffnung der Schulen nach den Sommerferien gestaltet. Die Zeit, so der Tenor, dränge noch nicht. Derzeit spiele sich Vieles im Freien ab. Doch irgendwann stelle sich die Frage: Was ist im Winter?

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