Jugendparlament kümmert sich um Skatepark

Wittlich · Jugendliche Nutzer der Skateranlage am Stadthaus kritisieren den Zustand und die Ausstattung der Anlage (der TV berichtete). Allerdings wollen sie nicht offiziell über das Problem reden und schlagen ein Diskussionsangebot im Haus der Jugend aus. Die Stadtverwaltung nimmt die Kritik ernst und ist gesprächsbereit.

Wittlich. "Die Reinigung hält nur so lange vor, bis die Anlage von Jugendlichen und jungen Heranwachsenden zur Ausübung ihres Sports oder zweckentfremdet als Treffpunkt zum Trinken und Rauchen benutzt und verunreinigt wird", sagt Ulrich Jacoby, Pressesprecher der Stadtverwaltung, als Reaktion auf Kritik der Nutzer, der Platz sei verschmutzt und wegen Scherben gefährlich. Täglich müsse Müll eingesammelt werden und zweimal pro Woche lasse die Stadt den Platz reinigen, stellt Jacoby klar. Das koste rund 850 Euro im Jahr.
Generell hat die Stadt ein Interesse daran, die Situation zu verbessern.
Allerdings seien Änderungen "ohne ein Gespräch mit den Jugendlichen, die diese Anlage nutzen, schwer möglich. Die Verwaltung ist hierfür offen und nimmt konstruktive Kritik und Anregungen gerne entgegen." Auch das Jugendparlament (Jupa) kennt - unter anderem über Kommentare im Internet - die Probleme mit dem Platz. Es hat die Jugendlichen zur Diskussion ins Haus der Jugend eingeladen. "Die Vertreter der Stadtverwaltung, der Polizei, der Leiter des Hauses der Jugend und ein Mitglied des Jupa warteten vergebens", sagt Jacoby zum Resultat, denn kein Skater erschien zu diesem offiziellen Gesprächsangebot.
Dass mittlerweile auch die Tauglichkeit der Geräte des Skaterparks selbst infrage gestellt werde, verwundert Michael Scheid. Er war vor über zehn Jahren für den Bau der Anlage verantwortlich und erklärt: "Die Anlage wurde konzipiert, nachdem mehrere Jugendliche Bürgermeister Hagedorn ihre Wünsche vorgetragen hatten."
Und es seien von Anfang an Kinder und erwachsene Skate-Experten beteiligt gewesen. Holz als Konstruktionsmaterial - wie jetzt wieder gewünscht - wäre damals ausgeschieden, weil die alte Quarter-Pipe, damals noch am Sportzentrum, zweimal gebrannt habe. Scheid sagt auch: "Die Mehrzahl der Nutzer waren Skater. Alle Geräte wurden von Lage und Ausstattung mit diesen abgestimmt. Auch die Rails. Die unterscheiden sich übrigens nicht von zahllosen anderweitig in Deutschland und im Ausland eingesetzten." Von Anfang an sei die Nutzerzahl erfreulich, aber auch der Müll ein Problem gewesen: "Schließlich waren einige soweit und holten sich mehrfach beim Hausmeister Czarski einen Besen, um Scherben und sonstigen Müll zu beseitigen."
Ob Skateanlage oder sonstige Jugendthemen: Das neue Jugendparlament will die Meinung derer wissen, die es vertritt. Dazu hat es jetzt Briefkästen installiert: Haus der Jugend, Jugendraum Bombogen, Cusanus-Gymnasium, Kurfürst-Balduin-Realschule, Realschule plus, Jugendraum Dorf. Weitere Kontaktmöglichkeiten: "Wer-kennt-Wen.de oder jugendparlament@stadt.wittlich.de.

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