Jugendpsychiatrie bereits nach einem Jahr etabliert

Idar-Oberstein · Die Mitarbeiter der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (KJPP) Idar-Oberstein unter Leitung von Professorin Dr. Eva Möhler und Andrea Dixius, Leitende Psychologin, blicken auf ein erlebnisreiches und arbeitsintensives Jahr zurück.

Die Resonanz ist riesig, der Bedarf ist vorhanden. Und die Wartezeiten sind trotz aller Bemühungen lang. Anfang Februar 2011 eröffnete die neue stationäre KJPP des Klinikums Idar-Oberstein: Seitdem wurden 60 Jugendliche therapeutisch betreut. Durch die stationäre Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie wurde das Angebot der kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgung in der Region neben der bereits bestehenden Tagesklinik und Institutsambulanz bereichert. Aber auch von Jugendlichen aus den Bundesländern Saarland, Hessen, Thüringen, Baden-Württemberg wurde das Behandlungsangebot der KJPP bislang in Anspruch genommen, berichtet Andrea Dixius. Das stationäre Therapieangebot richtet sich an Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren und legt den Schwerpunkt auf die Behandlung von Essstörungen und Emotionsregulationsstörungen und selbstschädigendem Verhalten. "Jugendliche erhalten mit einem speziellen, fachlich fundierten Therapieprogramm Unterstützung im Umgang mit belastenden Gefühlen und problematischen Verhaltensweisen. Die Ursachen für die emotionalen Belastungen der Jugendlichen sind oft sehr vielfältig und haben meistens über viele Jahre ihre Wirkung hinterlassen. Dies führt häufig zu einer langen Leidensphase, die die Entwicklung deutlich beeinflusst. In der Schule, in der Ausbildung, im Kontakt mit den Freunden und letztlich in der Familie entstehen Probleme, die bereits früh zu ernsthaften Krisen führen", erläutert Eva Möhler.
In der Spezialambulanz der stationären KJPP wird der erste Kontakt für die Jugendlichen und ihre Bezugspersonen angeboten. Hier erhalten die Jugendlichen umfassende Informationen zu ihrer Erkrankung und zu den Therapieangeboten. Konkrete Behandlungsangebote der KJPP sind Einzel- und Gruppentherapie, Körpertherapie und Sport, Erlebnistherapie, Familiengespräche und Elternabende, psychoedukative Angebote und Klinikschule. Die Bilanz der Fachfrauen: "Die Jugendlichen können bei aktiver und motivierter Mitarbeit recht schnell die Wirksamkeit der Therapie erfahren."vm

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