Jugendraum soll mit Leben erfüllt werden

In Landscheid gibt es einen Jugendraum, aber keiner geht hin. Abgeschafft wird der Raum trotzdem nicht, versichert Ortsvorsteher Andreas Bayer. Er möchte nun gezielt auf Jugendliche zugehen.

Landscheid. (sys) Vor zwei Jahren hatte die Gemeinde Landscheid den Jugendraum gemeinsam mit dem Sportverein finanziert, im Sommer 2009 war Eröffnung. Die Abmachung sah vor, dass der Sportverein den Raum am Wochenende nach Spielen nutzt, in der Woche sollte er Jugendlichen als Treffpunkt dienen.

Seit vergangenem Sommer hat sich für das Angebot kein Jugendlicher mehr interessiert. Auch nach zwei Aufrufen der Gemeinde im Mitteilungsblatt blieb die Resonanz gleich null. Ortsvorsteher Andreas Bayer findet das "schade". Er vermutet, dass es keinen Bedarf gibt und sieht das im Grunde positiv, zumal die Jugendlichen auch "nicht auf der Straße rumlungern".

Laura Thiesen gehört zu einer Gruppe Jugendlicher, die den Raum mit 15 Leuten im Alter von 15 bis 18 Jahren anfangs genutzt hat. Warum niemand mehr hingeht, kann sie sich auch nicht erklären. "Es war alles da, was wir brauchten", sagt die heute 17-Jährige. Dazu gehört eine Küche, ein Kicker, Fernseher, Kühlschrank, Tische und Stühle. Auch die Lage am Ortsrand beim Sportplatz bewertet sie als Vorteil: "Wir konnten Musik hören, ohne jemanden zu stören." Ihre Clique bezog allerdings irgendwann lieber einen eigenen umgebauten Baucontainer, um den Diskussionen mit dem Sportverein über hinterlassenen Schmutz aus dem Weg zu gehen.

Andreas Bayer möchte nun gezielt Jugendliche ansprechen. "Ist kein Interesse vorhanden, investieren wir nichts mehr", gibt er die Richtung vor. Allerdings habe sich der Landscheider Ortsbeirat in seiner jüngsten Sitzung am Montag einhellig dafür ausgesprochen, dass der Raum jederzeit wieder zur Verfügung stehe, wenn sich eine Gruppe melde. "Der Raum geht nicht verloren", verspricht Bayer.

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