Julia Klöckner auf Tour: Mit Energie zum Endspurt

Der Wahlkampf-Tourbus von Julia Klöckner hat Station in Binsfeld gemacht. Bei ihrem Auftritt vor rund 90 Zuhörern kritisierte die 38-Jährige heftig die Bildungs- und Finanzpolitik der jetzigen SPD-Regierung - und versprach "einen neuen Politikstil" im Land.

 Endspurt im Wahlkampf: Julia Klöckner (CDU) spricht vor 90 Zuhörern in Binsfeld über ihr Zukunftsprogramm. TV-Foto: Klaus Kimmling

Endspurt im Wahlkampf: Julia Klöckner (CDU) spricht vor 90 Zuhörern in Binsfeld über ihr Zukunftsprogramm. TV-Foto: Klaus Kimmling

Binsfeld. Mit energischen Schritten steigt Julia Klöckner aus dem Bus, mit dem sie seit einer Woche durch Rheinland-Pfalz tourt. Empfangen wird sie mit Applaus - von rund 90 neugierigen Bürgern und Parteianhängern aus Binsfeld und Umgebung. Knapp eine Stunde Zeit hat die 38-Jährige mitgebracht, um ihren Gästen im Mehrzweckraum der Saalholzhalle ihr "Zukunftsprogramm" näherzubringen.

Im Schnelldurchlauf trägt die CDU-Politikerin die zentralen Themen ihres Wahlkampfs vor - von Verschuldung über Generationenfrage bis zu Bildung und Integration. Besonders viel Beifall spendet das Publikum beim Thema Nürburgring. Sie wolle "den Ring der Region zurückgeben", verspricht Klöckner. Die CDU sei gegen Großprojekte und stehe "für einen sparsamen Umgang mit Steuergeld".

Beim Punkt Bildung beklagt Klöckner "den Rekordunterrichtsausfall" im Land. Ihr Ziel: mehr Qualität durch kleinere Klassen und ein Festhalten an Schulnoten. Viel Zustimmung erhält sie für ihre Kritik an einem Faltblatt der Landesregierung zum Umgang mit muslimischen Schülern. Sie sei gegen Ganzkörperschwimmanzüge für Mädchen, sagt Klöckner und ergänzt: "Beim Grundgesetz gibt es keinen religiösen Rabatt." In Deutschland seien Mädchen und Jungen gleichberechtigt.

Gewohnt harte Kritik übt Klöckner an ihrem Konkurrenten Kurt Beck (SPD). Dem Ministerpräsidenten wirft sie "Bräsigkeit" und "Heuchelei" vor, der sie einen "neuen Stil im Umgang miteinander und mit den Bürgern" entgegensetzen will.

Zur Diskussion mit Letzteren bleibt am Ende wenig Zeit. Die Fragen der Bürger, beispielsweise nach dem Erhalt von Kruzifixen im Klassenzimmer, beantwortet Klöckner trotzdem ausführlich. Das Kreuz gehöre "zu den ursprünglichsten Grundlagen unserer Kultur". Sie werde sich für seinen Erhalt in Schulen einsetzen, verspricht sie und eilt zurück zum Bus.

Ihre Botschaft zum Abschied: "Die CDU hat noch richtig viel Energie im Endspurt!" cweb

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