Junger Mann zieht Ertrinkenden aus der Mosel

Ein Familienvater aus Mainz hat gestern Morgen am Moselufer Trarbach einen 59-jährigen sehbehinderten Mann aus Traben-Trarbach vor dem Ertrinken gerettet. Der junge Mann sprang ohne zu zögern in die Mosel und zog den Ertrinkenden ans Ufer.

Traben-Trarbach. Mit einer beherzten und mutigen Tat hat gestern Morgen der aus Traben-Trarbach stammende Jonas Heuser (31), der mit seiner Familie seinen Eltern einen Wochenendbesuch abgestattet hatte, einen sehbehinderten Mann vor dem Ertrinken gerettet.

Der Sehbehinderte ging kurz vor 11 Uhr mit seinem Blindenhund am Moselufer in Trarbach spazieren. Dabei rutschte der 59-Jährige in Höhe eines Bootsanlegers aus und stürzte in die hochwasserführende Mosel. Zur gleichen Zeit befand sich Jonas Heuser mit Ehefrau Stefanie und den beiden kleinen Kindern am Spielplatz. "Wir hatten kurz zuvor den Mann mit seinem Hund noch am Ufer gesehen, als meine Frau einen Schrei hörte. Der Mann war nicht mehr zu sehen", so Jonas Heuser gestern gegenüber dem TV.

Er lief sofort zu dem Verunglückten. Der völlig hilflose Mann stand bis zur Brust in der Mosel und drohte von der Strömung fortgerissen zu werden. Heuser sprang sofort ins Wasser und wollte den Mann ans Land ziehen. Dabei kippten beide rückwärts in den Fluss und wurden mehrere Meter abgetrieben. Heuser versuchte noch, sich an der Anlegestelle festzuhalten. Doch die starke Strömung der hochwasserführenden Mosel drückte beide kurzzeitig unter Wasser. Nur mit größter Anstrengung konnte Heuser den Ertrinkenden an der Jacke packen und ihn ans Ufer ziehen. Wie lebensgefährlich die Situation auch für den Retter selbst war, ahnte er erst hinterher. Heuser: "In solch einer Situation denkt man nicht viel nach."

Ehefrau Stefanie hielt ein vorbeifahrendes Taxi an, die Fahrerin versorgte den 59-Jährigen mit einer Rettungsdecke.

Beide durchnässten Männer wurden von Rettungssanitätern des DRK betreut und nach Hause gefahren.

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