Sicherheit Katastrophenschutz: Landkreis und Justizvollzugsanstalt kooperieren

Bernkastel-Wittlich · Landrat Gregor Eibes und Anstaltsleiter Björn Patzak unterzeichnen Vertrag.

 Freuen sich über die Kooperation: Landrat Gregor Eibes, Anstaltsleiter Dr. Jörn Patzak und Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Jörg Teusch (von links nach rechts).

Freuen sich über die Kooperation: Landrat Gregor Eibes, Anstaltsleiter Dr. Jörn Patzak und Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Jörg Teusch (von links nach rechts).

Foto: TV/Mike-D. Winter

Im Katastrophenfall müssen viele Hände schnell zusammenarbeiten. Diese Erkenntnis hat sich in der Flutkatastrophe im vergangenen Jahr noch einmal bewahrheitet. Dies gilt nicht nur für Rettungs- und Hilfsorganisationen sowie die Bürgerschaft, sondern auch darüber hinaus. Um im Ernstfall schnelle Hilfe leisten zu können ist ein Blick über den Tellerrand wichtig. Eine ungewöhnliche Kooperation gehen der Landkreis Bernkastel-Wittlich und die Justizvollzugsanstalt (JVA) in Wittlich ein. Anstaltsleiter Dr. Jörn Patzak und Landrat Gregor Eibes haben hierfür eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.

Aktuell wäscht und lagert die Justiz 200 Feldbetten des Landkreises inklusive Bettwäsche ein. Des Weiteren verfügt die Justiz über ein COHB-Gerät, das sie den Feuerwehren und dem Katastrophenschutz im Einsatzfall zur Verfügung stellt. Mit diesem Gerät kann sehr schnell der Kohlenmonoxid-Gehalt im Blut eines Menschen bestimmt werden und so Klarheit über den Patientenzustand beim Verdacht auf Rauchgasvergiftung geschaffen werden.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Unterstützung durch die Justiz bei der Verpflegung im größeren Umfang im Krisenfall. Die Küche und die Bäckerei bieten hier optimale Voraussetzungen, die eigenen Einheiten des Katastrophenschutzes zu ergänzen. Diese Strukturen sind besonders wichtig bei länger anhaltenden Schadenslagen, wenn es darum geht Rettungskräfte über Tage oder auch Wochen zu versorgen. Im Gegenzug unterstützt der Katastrophenschutz die Justiz bei Schulungs- und Ausbildungsmaßnahmen. Auch sind Resozialisierungsprojekte im Bereich Feuerwehr- und Brandschutz mit Strafgefangenen geplant.

„Bei der Flutkatastrophe im vergangenen Jahr kam mir die Idee, dass wir als Gefängnis mit rund 600 Insassen Struktur und Logistik haben, um im Katastrophenfall unterstützen zu können“, erläutert Anstaltsleiter Patzak. Mit einer Unterstützung wolle man auch ein Zeichen nach außen setzen, dass die Gefangenen mit ihrer Arbeit einen Beitrag für die Gesellschaft leisten.

Beim Katastrophenschutz des Landkreises stieß Patzak mit seiner Idee auf offene Ohren. „Wir sind froh und dankbar für dieses Angebot der JVA. Die Kooperation mit dem Wittlicher Gefängnis ist ein wichtiger und verlässlicher Baustein im Schutzkonzept des Landkreises“, freut sich Landrat Gregor Eibes.

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