Kaiserwetter zum Kirmesglück

Die Stadt rot-weiß geflaggt, der Himmel blau, und bunt die Menschenmenge auf Markt und Rummel: Der Kirmes-Samstag war wie aus dem Bilderbuch.

Wittlich. Ein echter Säubrenner gehört am Kirmessamstag in die Stadt. Dann säumen "Milliuuunen Leut'" den Festumzug und sammeln sich auf dem Marktplatz. Dort kommentierte Stadtschreiber Detlef Boor in diesem Jahr nicht nur die Gruppen des Festumzugs. Er bekam auch den offiziellen "Kirmeswanderstempel" überreicht, den die 50-Jährigen im vergangenen Jahr kreiert haben.

Ihren diesjährigen Nachfolgern hatten sie zuvor an den Kirchtreppen ein Riesentransparent aufgehängt. "50 Joahr, en Dingen wie en Noar" stand darauf. Die Null im Stoff wurde für die Umzugsteilnehmer zur Schleuse ins diesjährige Kirmeszeitalter. Wie es der prächtige Festwagen der Ürziger durch dieses spezielle Stadttor schaffte, zum berstend vollen Marktplatz zu gelangen, zählt wohl zu den Kirmeswundern.

Auf dem Markt schlug dann schnell die letzte Stunde der ersten Kirmessau: Standesgemäß schnitten Bürgermeister und Beigeordnete die Schwarte an. Schon war die Sache geritzt, und ein neuer Saubratenrekord kann bis Montag um Mitternacht aufgestellt werden. Reinhold Fendrich von der Feuerwehr brauchte mit dem Sonnenblumenstrauß für den Stadtheiligen kein gut' Wetter mehr zu machen. So putzte der schwindelfreie Feuerwehrmann mit dem obligatorischen Taschentuch dem Rochus hoch oben im Rathausgiebel nicht nur das Näschen, sondern sich selbst auch den Schweiß von der Stirn, war er doch hoch auf der Leiter der Sonne besonders nah. Zum Festtag in außergewöhnlich geschlossem Auftritt präsentierte sich der Stadtrat. Bis auf wenige farbliche Ausreißer zeigte er sich mit rot-weißer Halszier genau wie Stadtchef Ralf Bußmer. Ob stimmt, was auf einem Shirt eines 50-Jährigen zu lesen war, bleibt ungeklärt: Nur 50-jährige Säubrenner könnten politisch korrekt die Sau rauslassen.

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