Kamera läuft für Wittlich

Wittlich · "Lust auf die Stadt machen": Das ist laut Bürgermeister Joachim Rodenkirch Ziel eines Imagefilms für Wittlich. Der Stadtrat hat ihn jetzt erstmals gesehen. Womöglich heißt es Fortsetzung folgt: Dem Bürgermeister schwebt das Thema "Demokratie" vor, SPD-Stadtrat Joachim Gerke eine Würdigung der Stadtteile.

Wittlich. Bewegte Bilder über die Säubrennerstadt gibt es schon: Man findet sie im Internet, man findet sie in der Tourist-Information, wo man den ausgezeichneten Film "Ein Turm erzählt" kaufen kann.
Riesenfundus an Szenen


Und jetzt gibt es noch einen offiziellen Streifen, einen sogenannten Imagefilm. Vielleicht wären mehr Bürger zur Ratssitzung gekommen, hätte man die Premiere des Stücks angekündigt. So haben das Werk überwiegend Stadträte und Verwaltungsmitarbeiter am Donnerstagabend in der Synagoge gesehen. Dort hieß es gegen 18.30 Uhr: Film ab, Musik an. Denn der wenige Minuten lange Beitrag verzichtet komplett auf Sprache, ausgenommen Schlagworteinblendungen in weißer Schrift auf rotem Grund wie: Kultur, Brauchtum, Familie und Bildung, Freizeit oder Wirtschaftsstandort.
Produziert haben das Ganze Jan Arens und Helmut Petersen mit ihrer Firma Arpemedia. Petersen ist auch Vorsitzender des Offenen Kanals Wittlich, der bei so gut wie sämtlichen Veranstaltungen in der Säubrennerstadt mit der Kamera dabei ist. Aus diesem Riesenfundus wurden unzählige Szenen zusammengeschnitten: Aneinander reihen sich: Säubrennerkirmes-Sau, Rummelplatzimpressionen, Kart fahrende Kinder, Oktoberfestfans, Karnevalsbilder, Weihnachtsmarktkarussell, spielende Kinder, Stadtbücherei, Freibad- und Stadtlaufszenen, Wirtschaftswochenimpressionen, Reifen- und Pizzaproduktion, historische Hingucker wie Rathaus, Synagoge, Türmchen oder Kreisverwaltung, neue Hingucker wie das Eventum nebst Sekunden von Veranstaltungen, etwa der Verleihung des Georg-Meistermann-Preises der Stiftung Stadt Wittlich an Hans-Dietrich Genscher.
Der Wittlicher kann die Flut der Bilder zuordnen, aber was machen Außenstehende damit? Immerhin muss man nicht Deutsch oder gar Platt können, da der Filmton hinterlegte Musik ist. Am Anfang begrüßt eine Schrift mehrsprachig mit Willkommen, am Schluss heißt es international: Auf Wiedersehen.
Es bleiben ein paar Fragen: Welche Zielgruppe soll der Film ansprechen? Wer hat den Auftrag mit welchen Vorgaben erteilt? Wie kam man mit den Produzenten ins Geschäft? Was hat das gekostet? Das wollte der TV am Morgen nach der Vorführung von Jan Mußweiler, Pressesprecher der Stadtverwaltung wissen. Ihm war es gestern nicht möglich, zu antworten.
International ansprechend


Albert Klein, erster Beigeordneter der Stadt, sagt auf TV-Nachfrage: "Das hat die Stadtverwaltung beauftragt, ich glaube, die Kosten liegen im niedrigen vierstelligen Bereich." Und zur Frage nach der Zielgruppe meint Klein: "Das kann sich dann jeder, der im Internet nach Wittlich sucht, anschauen. Ich denke, das wird auch auf CD zur Verfügung gestellt." So könne man den Film beim Besuch der Partnerstädte vorführen. Dass allein die Macht der Bilder wirke, sei ein Vorteil. Dadurch sei der Imagefilm "international ansprechend".
Vielleicht gibt es weitere Wittlich-Filme: das Thema Demokratie könne man am Beispiel der Verwaltung und des Stadtrates aufgreifen, meinte der Bürgermeister. SPD-Stadtrat Joachim Gerke schlug die Stadtteile als weiteres Thema vor. Ansonsten war der Stadtrat, wie Gerke bemerkte "sprachlos". Er äußerte sich mit Applaus.
Wer neugierig ist: Nächte Woche soll der Film auf www.wittlich.de zu sehen sein.

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