Kampf für Realschule plus

Thalfang · Der Thalfanger Verbandsgemeinderat steht geschlossen hinter der Realschule plus. Einstimmig hat er dem Antrag für eine Ausnahmegenehmigung zugestimmt, die es ermöglicht, die Schule weiter zweizügig bestehen zu lassen. Erst mit dieser Ausnahmegenehmigung können Fördermittel für die dringend erforderliche Sanierung fließen.

 270 Schüler besuchen die Einrichtung in Thalfang – zu wenig, um drei Parallelklassen zu bilden. TV-Foto: Klaus Kimmling

270 Schüler besuchen die Einrichtung in Thalfang – zu wenig, um drei Parallelklassen zu bilden. TV-Foto: Klaus Kimmling

Thalfang. Bettina Brück (SPD) ist Mitglied im Verbandsgemeinderat Thalfang. Sie ist aber auch Landtagsabgeordnete. Und als solche bekommt sie schneller als andere mit, was das Land plant. So kam es wohl zu dem aktuellen Antrag der SPD im VG-Rat zur Realschule plus, dem der Rat nun einstimmig zugestimmt hat.
In dem Antrag sprechen sich die Sozialdemokraten dafür aus, eine Ausnahmegenehmigung für den Fortbestand der Thalfanger Realschule plus als zweizügige Schule zu beantragen, unmittelbar nachdem das Land die neuen "Leitlinien für ein wohnortnahes Angebot an Realschulen plus" bekannt gegeben hat. Diese sollen nach den Sommerferien gelten. Hintergrund: Normalerweise müssen Realschulen plus zweizügig sein. Ausnahmen sind nur aus Gründen der Siedlungsstruktur zugelassen. Und genau diese siedlungsstrukturellen Gründe werden in den Leitlinien, die sich laut Brück noch in der informellen Anhörung befinden, definiert.
Die Landtagsabgeordnete lobte die Thalfanger Schule in den höchsten Tönen und begründete den Antrag damit, dass sie unverzichtbar sei. Die Bildungseinrichtung leiste historische Arbeit und sei gerade erst Medienkompetenz-Schule geworden. Sie sei eine Ganztagsschule mit qualitativ hochwertigem Angebot und in vielen Richtungen aktiv. So organisiere die Schule beispielsweise interkulturelle Begegnungen in Zusammenarbeit mit der Austauschorganisation AFS.
Brück konnte die "tolle Entwicklung der Schule" auch mit Zahlen belegen. "Nächstes Jahr hat die Schule 30 bis 40 Kinder mehr. Dann sind es mehr als 280", sagte die Politikerin und bedauerte, dass dies nicht ganz für die Dreizügigkeit reiche. Erst ab 51 Schülern kann eine dritte Parallelklasse gebildet werden, ein Wert, den die Bildungseinrichtung in den vergangenen Jahren knapp verfehlte.
Die Schule werde weit über die VG-Grenzen akzeptiert, ergänzte Brück. Schüler kämen nicht nur aus Hermeskeil, sondern auch aus Orten, die dahinter lägen. Brück schloss mit den Worten: "Ich tue alles dafür, dass der Antrag auch erfolgreich ist, aber das entscheidet letztendlich immer noch die Landesregierung."
Die Ausnahmegenehmigung für die Thalfanger Schule ist deshalb so wichtig, weil erst mit ihr die beantragten Fördermittel für die dringend erforderliche Sanierung fließen, auf die die Thalfanger schon lange warten.
Gereon Haumann (CDU) ergänzte einen zweiten Grund, warum die Ausnahmegenehmigung schnell gebraucht werde. In Hermeskeil gebe es Überlegungen, eine Realschule plus zu eröffnen. Käme diese, würden Schüler aus Hermeskeil sicherlich nicht mehr nach Thalfang zur Schule gehen, sagte Haumann. Der Antrag für die Ausnahmegenehmigung wurde ohne Diskussion angenommen. mai

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