Karlsbader Platz erlebt Motorrad-Invasion

Parkraum ist an manchen Wochenenden in Bernkastel-Kues knapp. Motorradfahrer weichen mittlerweile auf den Karlsbader Platz aus. Dieser unschönen aber bisher legalen Praxis soll Einhalt geboten werden.

Bernkastel-Kues. Am Christi-Himmelfahrt-Wochenende wurde Bernkastel-Kues von Urlaubern und Tagesgästen geradezu überschwemmt. "Es war das beste Wochenende seit Langem", sagte Stadtbürgermeister Wolfgang Port am Donnerstagabend in der Sitzung des Stadtrates. Neben Autofahrern und Bustouristen waren Scharen von Radlern und Motorradfahrern unterwegs. Dabei entstand eine bisher nicht gekannte Situation, die dem Stadtbild abträglich ist.

Der Platz wird als Fußgängerzone ausgewiesen



Der Karlsbader Platz, auf dem vier Gastronomie-Betriebe ihre Gäste bewirten und auf dem zudem Bänke zu einer Erholungspause einladen, wurde zudem noch zum Parkplatz für Motorräder. Ein Anwohner habe bis zu 106 Motorräder gezählt, berichtete Stadtratsmitglied Robert Wies. Eine Möglichkeit, dies zu verhindern oder zu sanktionieren, gibt es nach Auskunft von Ordnungsamts-Leiter Josef Schmitz derzeit noch nicht. "Es steht kein Verbotsschild da, und die Motorräder können zwischen den aufgestellten Poldern hindurch fahren. Das ist legal", erläutert er.

Länger hingenommen werden soll diese Situation aber nicht. Der Stadtrat fordert Abhilfe. Allerdings wird die Zufahrt nicht, wie im Stadtrat diskutiert, mit zwischen den Poldern gespannten Ketten versperrt. Das sei zu gefährlich und fördere zudem den Vandalismus, sagt Bauhofleiter Markus Ruf. Stattdessen wird voraussichtlich in der kommenden Woche ein Schild aufgestellt, das den Karlsbader Platz als Fußgängerzone ausweist und damit jegliches Befahren verbietet. "Damit haben wir dann eine Handhabe gegen Parksünder", sagt Josef Schmitz. Jedes Knöllchen wäre dann 30 Euro wert.

Ein weiteres Problem sind die vielen abgestellten Fahrräder. In der Saison vergeht kaum ein Tag, an dem nicht Hunderte Fahrradfahrer nach einem Ort suchen, an dem sie ihr Rad abstellen können. Es gibt zwar einen Fahrradkeller am Karlsbader Platz, der auch genutzt wird. Doch der Flut der Räder ist damit nicht Herr zu werden. Die meisten werden einfach am Geländer des Gestades befestigt.

Derzeit werden auf dem Moselparkplatz unterhalb des Gestades acht Parkplätze umgewandelt. Arbeiter errichten Ständer für circa 80 Fahrräder. Dieses Gelände soll an Pfingsten nutzbar sein. "Wir werden uns anschauen, wie das angenommen wird und dann eventuell auch im Bereich des alten Moselbahnhofs Ständer aufstellen", erläutert Stadtbürgermeister Wolfgang Port.

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